Die Kunst, sich die Schuhe zu binden

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Alex ist ein ziemlicher Loser. Seine Träume von einer Theaterkarriere platzen, und dann verlässt ihn auch noch seine Freundin Lisa. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist, als Betreuer in einem Behindertenheim in einer Provinzstadt zu arbeiten. Alex versucht das Beste daraus zu machen und meldet seine Behinderten-Truppe bei „Schweden sucht den Superstar“ an – das kann natürlich nur schiefgehen…

Kritik

In jedem Menschen steckt ein Talent, dass man nur fördern muss. Das klingt ziemlich naiv, trifft den Nagel im Prinzip aber genau auf den Kopf. Und wenn dabei ein solch liebenswerter und charmanter Film herauskommt, was kümmert uns dann die Naivität?

Es gibt sie immer wieder, diese kleine, feinen Filme, für die sich der Gang ins Kino mehr als lohnt. Liebenswert, charmant und voller Lebensfreude – wie es manchmal nur die Skandinavier können.

Die Art und Weise, wie sich die Hauptperson vom Versager zum Helden wandelt, ist berührend und lustig zugleich. Spätestens, als er den Pädagogen in die Parade fährt und die seit acht Jahren (!) andauernde Übung, sich die Schuhe zu binden für gescheitert erklärt, und den Behinderten kurzerhand Schuhe mit Klettverschluss besorgt, hat Alex die Herzen der Zuschauer für sich gewonnen.

Vielleicht überzeugt der Film auch gerade dadurch, dass die Charaktere im Film konsequent von geistig Behinderten dargestellt werden. Dadurch ist zum einen eine gewisse Authentizität vorhanden, zum anderen aber funktioniert das auch noch erstaunlich gut.

DIE KUNST, SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN bringt alle Voraussetzungen mit, sich zu einem Überraschungserfolg zu mausern.