Die Heinzels – Neue Mützen, neue Misson

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Nach dem verdienten Erfolg des Kinderfilms „Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen“ von 2020 war es nur logisch, jetzt mit DIE HEINZELS – NEUE MÜTZEN, NEUE MISSION einen Nachfolger ins Kino zu bringen. Auch diesmal führte Ute von Münchow-Pohl wieder Regie und durfte den Animationsspaß schon mal vorweg in der Michel-Sektion beim Filmfest Hamburg präsentieren. So schön, turbulent und witzig kann ein Kinderfilm sein! Auch für Erwachsene!

Gleich zu Beginn sind die beiden Türme des Kölner Doms unübersehbar: Wir befinden uns offensichtlich in der Millionen-Metropole am Rhein, seit der Sagenzeit Heimat der berühmt-berüchtigten Heinzelmännchen. Immer wenn die Menschen Hilfe brauchen, schwärmen die winzigen Mützenträger im Schutze der Dunkelheit aus und verrichten heimlich, still und leise ihre Arbeit. Ihre oberste Regel: unsichtbar bleiben. Diesem Motto sind die nützlichen Hausgeister schon seit Jahrhunderten treu. Der Ältestenrat der Heinzels wacht dabei streng darüber, dass die Regeln von allen eingehalten werden.

Doch das aufgeweckte und übermütige Heinzelmädchen Helvi (Stimme: Jella Haase) denkt gar nicht daran, diese strengen Regeln zu befolgen und eckt dabei ständig mit Vendla, der Chefin des Ältestenrats, an. Abenteuerlustig schwebt sie mit ihrem Drachenflieger durch die Lüfte und bringt in einer spektakulären Stunt-Einlage einem kleinen Mädchen ihr verlorenes Kuscheltier zurück.

Bei einem ihrer nächtlichen Ausflüge bemerkt Helvi etwas Eigenartiges. Es scheint ihr, als hätte sie einen unbekannten Heinzel mit einer richtigen Supermütze gesehen. Kann es sein, dass es noch andere Heinzels in Köln gibt? Und schon ist Helvi mittendrin in einer Verfolgungsjagd der Polizei. Die fiese Kommissarin Lanski (Annette Frier) und ihre fintenreiche Polizeikatze Polipette hetzen hinter jeder Zipfelmütze her, um zu beweisen, dass es die Heinzelmännchen wirklich gibt.

Bei ihren Recherchen stellt Helvi fest, dass in der Tat ein konkurrierender Heinzelmännchen-Clan existiert, und lernt dabei den jungen Bo (Paul Pizzera) kennen. Sie erfährt, dass sich die Gruppe vor langer Zeit nach einem Streit von den anderen Heinzels getrennt und seitdem als Kobolde im Untergrund gelebt hatte, um den Menschen Streiche zu spielen – und ihnen eben nicht zu helfen. Zunächst ist Vendla vor dieser neuen Beziehung überhaupt nicht begeistert, doch dann verbünden sich die beiden so ungleichen Gruppen im Kampf gegen die böse Lanski, die vor nichts zurückschreckt…

Niedliche, kleine Helferlein contra winzige Schabernack-Kobolde, gute Menschen, die Unterstützung gern annehmen, contra fiese Mitbürger, die immer nur an das Schlechte in uns denken: Diese Konstellation birgt viel Zündstoff! Regisseurin Ute von Münchow-Pohl, ihr Drehbuchautor Jan Strathmann und das ganze Animationsteam schafften es, daraus einen kurzweiligen Spaß voller Situationskomik und visueller Gags zu machen. Diese 76 Minuten vergehen wie im Flug!