Sieben Jahre nach dem Tod seiner Frau Lily (Kasia Smutniak) lebt der exzentrische Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.) – berühmter Arzt und Veterinär des Englands unter Königin Victoria – noch immer zurückgezogen hinter den hohen Mauern von Dolittle Manor, seine einzige Gesellschaft eine Menagerie exotischer Tiere. Doch als die junge Königin (Jessie Buckley) schwer erkrankt, muss Dolittle widerwillig auf ein gewaltiges Abenteuer zu einer mystischen Insel aufbrechen, um nach einem Heilmittel zu suchen. Während er alten Gegenspielern und neuen wundersamen Kreaturen begegnet, findet er endlich zurück zu seinem scharfen Verstand und seinem Mut.
Ist DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE wirklich so schlecht, wie die ersten Kritiken aus den USA vermuten lassen?
Nein, nicht wirklich und so manches Mal wundere ich mich auch über die vorschnellen Verrisse gerade von großen Blockbustern. Es scheint mir fast so, als ob es Kritikerkollegen gibt, die unbedingt die ersten sein wollen, die einen Film negativ bewerten und dabei gar nicht beachten, mit welcher Voreinstellung sie in einen Film gehen.
Da gibt es beispielsweise diejenigen, die immer noch nicht fassen können, dass Robert Downey Jr. dem Marvel-Universum den Rücken gekehrt hat und scheinbar automatisiert alles schlecht reden, was der Schauspieler fortan an Rollen annimmt. Dabei muss man ganz klar feststellen, dass DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE mit keinem der Marvel-Filme auch nur im Ansatz vergleichbar ist. Selbst die Zielgruppen sind komplett unterschiedlich. Wenn man dann nur vor Augen hat, dass das hier KEIN Iron Man ist, kann der Film nur verlieren.
Aber das macht ihn nicht automatisch zu einem schlechten Film. Klar, man kann durchaus erkennen, dass die Entstehungsgeschichte des Films etwas holprig war. Ursprünglich sollte er bereits im April vergangenen Jahres in die Kinos kommen, doch Universal entschied sich unbestätigten Quellen zufolge zu diversen Nachdrehs, um den Film noch kinderfreundlicher zu machen. Das kann man in einigen Einstellungen durchaus merken, wenn sich die Tonalität immer mal wieder verändert. Allerdings fällt das nicht weiter auf, insofern ist es durchaus vernachlässigbar.
Die Special Effects sehen jedenfalls verdammt gut aus und sind absolut auf Höhe der Zeit. Hier und da kann man zwar erkennen, dass vor einem Greenscreen gedreht wurde, aber das dürfte vor allem den kleinen Zuschauern nicht weiter auffallen.
Lediglich die Story ist etwas dünn und manche Charaktere sind recht eindimensional gezeichnet. Aber hey, wer war noch mal die erklärte Zielgruppe? Richtig: Kinder. Und die dürften an DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE einen Heidenspaß haben. Ich selbst habe mich zumindest nicht gelangweilt und das ist für einen Film mit dieser Vergangenheit noch gar nicht mal so schlecht. Also lassen wir einfach mal die Kirche im Dorf und gehen auf eine lustige – wenn auch manchmal recht alberne – Reise und sparen uns unsere Kritik für diejenigen Filme auf, bei denen die Macher wirklich versagt haben. Denn die kommen bestimmt noch…
Dolittle (USA 2019)
102 Minuten
Komödie
Stephen Gaghan
Stephen Gaghan, Dan Gregor, Doug Mand, basierend auf einer Geschichte von Thomas Shepherd
Robert Downey Jr., Harry Collett, Carmel Laniado, Antonio Banderas, Michael Sheen, Jim Broadbent, Jessie Buckley, Original-Stimmen: Emma Thompson, Tom Holland, Octavia Spencer, Kumail Nanjiani, Rami Malek, John Cena, Craig Robinson, Selena Gomez, Marion Cotillard, Nick A. Fisher, Tim Treloar, Jason Mantsoukas, Ralph Fiennes, David Sheinkopf, Frances de la Tour
Universal Pictures International Germany GmbH