Die Erscheinung

13.12.2018

„Kommen Sie bitte in den Vatikan. Wir möchten dringend mit Ihnen sprechen!“ Dieser geheimnisvolle Anruf wird das Leben des renommierten Journalisten Jacques Mayano (Vincent Lindon) maßgeblich verändern. Im offiziellen Auftrag der Kirche soll er in Erfahrung bringen, was es mit der Marien-Erscheinung auf sich hat, die sich in einem Dorf im Südosten Frankreichs zugetragen haben soll. Die 18-jährige Anna (Galatéa Bellugi) will dort der Jungfrau Maria begegnet sein. Die Pilger strömen bereits in Massen. Ein deutscher Priester (Anatole Taubman) plant die weltweite Vermarktung und der lokale Pfarrer scheint ein ganz besonderes Verhältnis mit dem streng gläubigen Teenager zu verbinden. Bei seinen Recherchen macht der hartnäckige Reporter zunehmend verstörende Entdeckungen. Immer näher kommt er der Wahrheit auf die Spur und setzt die Puzzleteile langsam zu einem Bild zusammen. Als Jacques schließlich seinen versiegelten Bericht an den Vatikan sendet, wird sich sein Leben nachhaltig verändert haben. Er hat eine Welt entdeckt, in der ein Beweis nichts wert ist und wo das Unsichtbare seine Geheimnisse behält. 

Kritik

Glaube, Wunder und Wahrheit sind die Dinge, mit denen sich Vincent Lindon in seinem neuesten Film DIE ERSCHEINUNG auseinandersetzen muss. Doch was bedeutet das für den Zuschauer?

137 Minuten – so lange dauert der Film des französischen Regisseurs Xavier Giannoli. Da überlegt man es sich als Atheist besonders gründlich, ob man seine Lebenszeit in einen Film investieren möchte, in dem es offenbar in erster Linie um den Glauben geht. Aber manchmal muss man sich auf solche Geschichten einlassen, nur um später zu erkennen, dass es hier um sehr viel mehr geht. Zum Glück.

Denn anders als vermutet möchte der Film dem Zuschauer keinesfalls seinen Glauben aufzwingen. Nein, Giannoli interessiert die Geschichte hinter der Geschichte und so seziert er diese in viele kleine Einzelteile. Dass das spannend ist, liegt natürlich vor allem an seinen Darstellern, allen voran Vincent Lindon, der hier eindrucksvoll zeigt, wie sehr die Seele seiner Figur durch die ganzen Kriegsreportagen geschunden ist. Aber auch Galatéa Bellugi glänzt mit einem äußerst zurückhalten Spiel, wie sie es bereits in der Filmperle KEEPER bewiesen hat.

Natürlich ist am Ende nichts so, wie es scheint, doch zum Glück ist die Auflösung so clever, dass man sie keinesfalls vorab ahnen würde. Am Ende ist jedoch klar, dass man als Zuschauer keine der 137 Minuten missen möchte. 

Trailer

 

FSK noch unbekannt

Originaltitel

L'Apparation (Frankreich 2018)

Länge

137 Minuten

Genre

Drama

Regie

Xavier Giannoli

Drehbuch

Xavier Giannoli, Jacques Fieschi, Marcia Romano

Darsteller

Vincent Lindon, Galatéa Bellugi, Patrick d'Assumçao, Anatole Taubmann, Elina Löwensohn, Claude Lévèque, Gérard Desallas, Bruno Georis, Alicia Hava, Candice Bouchet

Verleih

Filmperlen Filmverleih

Filmwebsite

» zur Filmwebsite

Weitere Neustarts am 13.12.2018