Die besten Filme 2017 – Plätze 10 bis 1

Nachdem ich Euch bereits die Plätze 20 bis 11 meiner ganz persönlichen Jahrescharts präsentiert habe, ist es heute an der Zeit, meine absoluten Favoriten zu krönen. Here we go… 

Die Flops des Jahres 2017

Bevor wir uns den absoluten Highlights des Jahres 2017 widmen, möchte ich noch kurz auf die unangenehmsten und nervigsten Filme des Jahres zu sprechen kommen. Natürlich gibt es so etwas wie einen „schlechten“ Film eigentlich gar nicht, schließlich stehen hinter jedem Film Menschen, die ihr Herzblut hineingesteckt haben. Daher lege ich großen Wert, dass die nachfolgenden Filme lediglich meinem persönlichen Geschmack nicht entsprechen: Fallen – Engelsnacht, Die feine Gesellschaft, Schatz, nimm Du sie, Heartbeats, Hereinspaziert, Good Time, Suburbicon und Flatliners. Aber eines haben diese Filme gemeinsam: Durch sie lernen wir die guten Filme noch mehr schätzen. 

Doch nun kommen wir endlich zu den besten Filmen des Jahres:

Platz 10: Ein Date für Mad Mary

OT: A Date for Mad Mary (Irland 2017) | Länge: 82 Minuten | Genre: Drama | Regie: Darren Thornton | Drehbuch: Colin Thornton, Darren Thornton, basierend auf dem Theaterstück „10 Dates with Mad Mary“ von Yasmine Akram | Darsteller: Seána Kerslake, Tara Lee, Charleigh Bailey, Denise McCormack, Barbara Brennan, Siobhan Shanahan, Susie Power | Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

Auf den letzten Metern ist diese kleine Perle aus Irland noch in die Top Ten geschlüpft. Fast wäre dieser Film an mir vorbei gegangen, schließlich hatte er im Dezember nur einen winzig kleinen Kinostart. Regisseur Darren Thornton verzichtet bewusst auf sämtliche Klischees und so folgt der Film nicht dem üblichen Schema einer Person, die erkennen muss, dass sich alle um sie herum verändern, nur sie selbst nicht. Nein, Thornton geht andere Wege und wenn am Ende so etwas wie Funken Hoffnung aufblitzt, verabschiedet er sich von seiner Protagonistin, denn er weiß genauso wie wir, dass sie ihren Weg finden wird. 

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Platz 9: A Ghost Story

OT: A Ghost Story (USA 2016) | Länge: 93 Minuten | Genre: Drama | Regie: David Lowery | Drehbuch: David Lowery | Darsteller: Rooney Mara, Casey Affleck, Will Oldham | Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH

Regisseur David Lowery hat einen Film geschaffen, der sich extrem reduziert mit dem beschäftigt, was von uns bleibt, wenn wir einmal nicht mehr da sind. Ruhige, ja fast schon elegische Bilder bilden den Schwerpunkt dieses außergewöhnlichen Werks. A GHOST STORY ist vielleicht gerade deswegen so wunderbar, weil er mit extrem einfachen Mitteln, ohne aufwendige Special Effects, ja fast schon ohne eine große Handlung eine Geschichte erzählt, die ihre eindrucksvolle Wirkung erst dann entwickelt, wenn man sich darauf einlässt und es überhaupt zulässt. Genau diese kleinen, poetischen Filme sind es, für die das Medium Kino gemacht wurde. 

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Platz 8: Coco – Lebendiger als das Leben

OT: Coco (USA 2017) | Länge: 105 Minuten | Genre: Animation
Regie: Lee Unkrich, Adrian Molina | Drehbuch: Matthew Aldrich, Adrian Molina | Originalstimmen: Anthony Gonzalez, Ana Ofelia Murguía, Renée Victor, Jaime Damil, Sofía Espinosa, Luis Valdez, Lombardo Boyar, Gael García Bernal, Benjamin Bratt, Edward James Olmos, Alanna Ubach, Selene Luna, Alfonso Arau, Herbert Siguenza, Octavio Solis, Gabriel Iglesias, Cheech Marin, Blanca Araceli | Deutsche Stimmen: u.a. Heino Ferch | Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Wieder einmal ist es Pixar gelungen, einen Animationsfilm vorzulegen, der alle anderen Vertreter des Genres blass aussehen lässt. Aber COCO ist so viel mehr, als „nur“ ein weiterer Pixar-Film. Es ist der erste – man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liegen sollte – der sich mit dem Thema Tod in kindgerechter Weise auseinandersetzt und unseren Kleinen zeigt, dass der Tod zum Leben gehört und nicht zwingend das Ende ist. Zumindest solange man sich an die von uns Gegangenen erinnert. Und wer weiß wie viele Menschen nach dem Film nach Hause gehen, um ihre Liebsten in den Arm zu nehmen und sich gemeinsam an bereits verstorbene Familienmitglieder zu erinnern. Wenn ein Film eine solche Kraft hat, dann muss es schon ein ganz besonderes Werk sein. So wie COCO. 

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Platz 7: Paddington 2

OT: Paddington 2 (Großbritannien / Frankreich 2017) | Länge: 104 Minuten | Genre: Komödie | Regie: Paul King | Drehbuch: Paul King, Simon Farnaby | Darsteller: Elyas M’Barek (Deutsche Stimme Paddington), Ben Wishaw (Originalstimme Paddington), Hugh Bonneville, Sally Hawkins, Julie Walters, Hugh Grant, Brendan Gleeson, Peter Capaldi, Jim Broadbent, Madeleine Harris, Samuel Joslin | Verleih: Studiocanal GmbH

Bereits der erste Teil war so wunderschön, dass man sich fragen musste, wie die Macher das in einer Fortsetzung noch übertreffen wollen. Nun, sie haben es einfach getan. In jeder einzelnen Szene der 104 Minuten spürt man die Liebe zur Hauptfigur. „Sieh immer das Gute in den Menschen“ ist eine Prämisse, nach der Paddington lebt und von der wir uns alle eine gehörige Portion abschneiden könnten. Wie schön könnte unsere Welt doch sein, wenn wir uns auf die positiven Dinge konzentrieren würde, anstatt ständig über alles und jeden nörgeln zu müssen.

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Platz 6: Blade Runner 2049

OT: Blade Runner 2049 (USA 2017) | Länge: 165 Minuten | Genre: Science-Fiction | Regie: Denis Villeneuve | Drehbuch: Hampton Fancher, Michael Green | Darsteller: Harrison Ford, Ryan Gosling, Ana de Armas, Sylvie Hoeks, Robin Wright, Mackenzie Davis, Carla Juri, Lennie James, Dave Bautista, Jared Leto | Verleih: Sony Pictures Releasing GmbH

Kann man einen Klassiker nach 30 Jahren einfach so fortsetzen UND damit das Sci-Fi-Genre neu definieren? Ja, wenn man Denis Villeneuve heißt und BLADE RUNNER 2049 gedreht hat. Ein Film, der in 165 Minuten die Langsamkeit regelrecht zelebriert, scheint auf den ersten Blick so gar nicht in unsere Zeit zu passen. Doch wenn wir uns erstmal dieser Vision hingegeben haben, spielt das keine Rolle mehr, denn am Ende möchte man tatsächlich keine einzige Minute des Films missen. 

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Platz 5: Berlin Falling

OT: Berlin Falling (Deutschland 2016) | Länge: 91 Minuten | Genre: Thriller | Regie: Ken Duken | Drehbuch: Christoph Mille
Darsteller: Ken Duken, Tom Wlaschiha, Marisa Leonie Bach, Greta Nedelmann, Amelie Plaas-Link, Tim Wilde, Kida Khodr Ramadan | Verleih: NFP Marketing & Distribution GmbH

Endlich! Man mag es kaum glauben, aber endlich gibt es einen deutschen Thriller, der sich nicht vor großen US-Produktionen verstecken muss. Ach Quatsch, er übertrifft sie sogar. Mit diesem Film liefert Ken Duken sein Regiedebut ab und das gewaltig und eindrucksvoll. BERLIN FALLING ist ein Zwei-Personen-Film, der die meiste Zeit auf engstem Raum stattfindet. Dabei kann Duken einfach mal auf allen Ebenen punkten. 

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Platz 4: Sieben Minuten nach Mitternacht

OT: A Monster Calls (USA / Spanien 2016) | Länge: 109 Minuten | Genre: Fantasy | Regie: J. A. Bayona | Drehbuch: Patrick Ness | Darsteller: Lewis MacDougall, Felicity Jones, Sigourney Weaver, Toby Kebbell, Ben Moor, James Melville, Oliver Steer, Dominic Boyle, Jennifer Lim, Max Gabbay, Morgan Symes, Max Golds, Frida Palsson, Wanda Opalinska, Patrick Taggart, Lily Rose Aslandogdu | Verleih: Studiocanal GmbH

Es gibt Filme, die sind so wunderschön, dass man sie immer und immer wieder sehen muss. Filme, die ihren Weg direkt ins Herz des Zuschauers finden und sich dort verankern. SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT zeigt extrem vielschichtig, was es bedeutet, unter einem beinahe alles erstickendem Leid heranzuwachsen. Und wie wichtig es dabei ist, seinen Weg zu gehen, ohne dabei andere durch die eigene Wut zu verletzen oder gar zu zerstören. Denn am Ende des Tages sind wir alle bloß Menschen, die sich nach ein wenig Wärme und Beständigkeit sehnen und sie auch bekommen, wenn wir es nur zulassen. 

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Platz 3: Una und Ray

OT: Una (Großbritannien / USA / Kanada) | Länge: 94 Minuten | Genre: Drama | Regie: Benedict Andrews | Drehbuch: David Harrower | Darsteller: Rooney Mara, Ben Mendelsohn, Ruby Stokes, Riz Ahmed, Tara Fitzgerald, Natasha Little | Verleih: Weltkino Filmverleih GmbH

Das Clevere an UNA UND RAY ist, dass der Film den eigentlichen Missbrauch nicht in den Fokus legt. Er unterlässt es sogar, ihn überhaupt zu bewerten. War es Liebe? Oder war es ein Missbrauch? Eine Frage, die sich beide Protagonisten vermutlich bereits etliche Male selbst gestellt haben. Mit extrem minimalistischen Mitteln baut Regisseur Benedict Andrews seine Handlung auf und lässt seinen Schauspielern dabei freien Lauf. „Du hast doch schon so erwachsen gewirkt für Dein Alter“ rutscht Ray irgendwann heraus. Eine Rechtfertigung, wie wir sie in dieser Thematik immer wieder gehört haben. Nur dieses Mal ertönt die Antwort: „Aber so wollen doch alle Kinder wirken!“. Ein Satz, der sitzt. Ein Satz, der noch lange nachhallt. Genau wie dieser sehenswerte und eindrucksvolle Film.

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Platz 2: Manchester by the Sea

OT: Manchester By the Sea (USA 2016) | Länge: 138 Minuten | Genre: Drama | Regie: Kenneth Lonergan | Drehbuch: Kenneth Lonergan | Darsteller: Casey Affleck, Michelle Williams, Kyle Chandler, Lucas Hedges, Gretchen Mol, C.J. Wilson | Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH

Was macht es mit Dir als Mensch, wenn du alles gibst und die, die du liebst, doch nicht beschützen kannst? MANCHESTER BY THE SEA wirft uns diese Frage mit aller Wucht um die Ohren und erwischt uns damit auf voller Breitseite. Ein schlichtweg schier wunderbarer Film, der durch seine intensive und mitreißende Spielweise noch lange nachhallt. Ein Meisterwerk – und das ist nicht einmal ansatzweise zu viel versprochen. 

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Platz 1: La La Land

OT: La La Land (USA 2016) | Länge: 128 Minuten | Genre: Drama | Regie: Damien Chazelle | Drehbuch: Damien Chazelle | Darsteller: Ryan Gosling, Emma Stone, John Legend, J.K. Simmons | Verleih: Studiocanal GmbH

Wieder einmal beweist uns Regisseur Damien Chazelle, wie sehr er das Wesen der Musik – oder vielmehr des Jazz – versteht: LA LA LAND ist wahre Kinomagie, die kaum schöner sein könnte. Seine größte Kraft schöpft der Film aus seinem allerletzten Song. Darin lässt der Regisseur noch einmal Revue passieren, wie es auch hätte ausgehen können. Und genau das macht den Jazz aus: Man kann ein ganzes Leben in einen einzigen Song packen und muss dafür vielleicht noch nicht einmal einen Ton singen. Denn allein die Gefühle, die sich einem durch die oftmals improvisierte Melodie offenbaren, wenn man sich auf den Song einlässt, sind pure Magie. So wie das Leben selbst. 

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