Bevor mich jemand falsch versteht: Filme über das Dritte Reich sind immer noch wichtig. Ich möchte von niemanden erfahren: „Ich kann und will Geschichten aus dieser Zeit nicht mehr hören und sehen.“ Doch eines dürfen auch diese Filme nicht sein: langweilig! Und genau das ist DER PASSFÄLSCHER von Maggie Peren.
Nach ihren eigenen Drehbuch erzählt die Regisseurin die wahre Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 verzweifelt versucht, in Berlin zu überleben. Immer noch unentdeckt und von seiner Nachbarin nur geduldet, findet der junge Cioma (Louis Hofmann), ein begnadeter Zeichner und Grafiker, seine Berufung: Er fälscht Pässe, unterstützt von seinem Freund Det (Jonathan Berlin) und seiner großen Liebe Gerda (Luna Wedler), die ihm zeigt, wie man sich verkleidet, um nicht aufzufallen.
Die junge Schweizerin Luna Wedler ist eine unserer besten Schauspielerinnen ihrer Generation. Doch hier wurde sie sichtlich unterfordert: Plötzlich taucht sie im Film auf, und eine halbe Stunde später ist sie schon wieder verschwunden. Das muss nicht sein. Und Louis Hofmann („Freistatt“, „Unter dem Sand“) gibt seiner Rolle zu wenig Tiefe. Außerdem hat Maggie Peren ihren Film wie ein dröges Fernsehspiel inszeniert. Das ist alles sehr schade!
P. S. Cioma Schönhaus hat den Krieg überlebt und starb erst 2015 in der Schweiz – im Alter von 93 Jahren.
Der Passfälscher (Deutschland 2022)
116 Minuten
Drama / Historie
Maggie Peren
Maggie Peren
Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Luna Wedler, Nina Gummich
X Verleih AG