Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim

12.12.2024

Zurück in die Welt von J.R.R. Tolkien: DER HERR DER RINGE: DIE SCHLACHT DER ROHIRRIM zeigt als Anime, wie viel Potenzial noch in den Geschichten aus Mittelerde steckt…

183 Jahre vor den Ereignissen am Schicksalsberg: Wir befinden uns auf der Burg von Helm Hammerhand (Original-Stimme: Brian Cox), dem legendären König von Rohan. Wulf (Luke Pasqualino), der ebenso gerissene wie skrupellose Anführer der Dünländer, sinnt auf Rache für den Tod seines Vater. Als er Helm und seine Gefolgsleute unerwartet angreift, sind diese gezwungen, die Flucht zu ergreifen und sich auf die alte Festung Hornburg – die später einmal als Helms Klamm Berühmtheit erlangen wird – zurückzuziehen. In einem wagemutigen letzten Gefecht muss Helms Tochter Héra (Gaia Wise) den Mut aufbringen, den Widerstand gegen einen tödlichen Feind anzuführen – und der will nichts weniger als ihre vollständige Vernichtung.

Was habe ich die „Herr der Ringe“-Trilogie doch geliebt. Damals, als Kinos noch Filmnächte mit allen drei Teilen am Stück angeboten haben. Für mich haben diese Filme bis heute absolut nichts von ihrem Reiz verloren. Dann folgte die weniger überzeugende Hobbit-Trilogie, bei der man deutlich merkte, wie sehr der dünne Stoff doch aufgeblasen wurde. Jetzt geht es weiter, allerdings in der Aufmachung eines Animes. Leider fällt es mir bis heute schwer, einen Zugang zu diesem japanischen Animationsstil zu finden. Ich störe mich immer wieder daran, wenn in vielen Szenen alles zum Stillstand kommt und sich nur noch die Münder der gerade redenden Figuren bewegen. Dass es auch andere, in meinen Augen bessere Anime-Varianten gibt, hat mir gerade erst im vergangenen Jahr der bezaubernde Film „Suzume“ gezeigt. Und siehe da: DER HERR DER RINGE: DIE SCHLACHT DER ROHIRRIM setzt den von mir so verhassten Spar-Trick nur äußerst selten ein. Der Rest der Animation sieht sensationell gut aus und hat mich schwer beeindruckt.

Imposanter ist jedoch die Geschichte selbst, die knapp 200 Jahre vor der uns bekannten Trilogie spielt. Denn die Autoren Jeffrey Addiss, Will Matthews und Philippa Boyens schwebte nicht einfach irgendeine Geschichte vor, die lediglich auf die Figuren Tolkiens zurückgreift. Ihnen war es wichtig, dass die Story Hand in Hand mit Tolkiens Vorstellungen geht, und so begab man sich auf die Suche nach Geschichten, die in der originalen Trilogie nur am Rande vorkamen und stieß dabei im Appendix auf die namenlose Tochter von Helm Hammerhand. Kurzerhand nannte man sie „Héra“ (nach der isländischen Schauspielerin Héra Hilmar („Life in a Fishbowl“, „Da Vinci’s Demons“, „Driving Mum“)). „Da es bereits Helm und seine Söhne Háma und Haleth gab, war klar, dass ihr Name mit einem H beginnen musste“, so Philippa Boyens, die schon dem Team der Drehbuchautoren angehörte, die für die „Der Herr der Ringe“- und „Der Hobbit“-Trilogien verantwortlich zeichneten.

Zum Glück hat sich das Drehbuchautoren-Team dazu entschlossen, nicht noch eine Geschichte rund um „den einen“ Ring und einer dunklen Macht als Gegner zu schreiben, sondern eine typische Heldengeschichte, bei dem jedoch eine Frau im Mittelpunkt steht. Und so ist DER HERR DER RINGE: DIE SCHLACHT DER ROHIRRIM eine mehr als erfrischende Rückkehr in die uns so vertraute Welt von Mittelerde. Bravo!

Trailer

ab12

Originaltitel

Der Herr der Ringe: The War of the Rohirrim (USA / Japan / Neuseeland 2024)

Länge

135 Minuten

Genre

Abenteuer / Animation / Fantasy

Regie

Kenji Kamiyama

Drehbuch

Jeffrey Addiss, Will Matthews, Phoebe Gittins, Arty Papageorgiou

Story

Jeffrey Addiss, Will Matthews, Philippa Boyens, basierend auf den Figuren von J.R.R. Tolkien

Original-Stimmen

Brian Cox, Gaia Wise, Luke Pasqualino, Miranda Otto, Lorraine Ashbourne, Yazdan Qafouri, Benjamin Wainwright, Laurence Ubong Williams, Shaun Dooley, Michael Wildman, Jude Akuwudike, Bilal Hasna, Janine Duvitski

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

Filmwebsite

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