Finnland 1962: Olli Mäki hat die einmalige Chance, Boxweltmeister zu werden. Als erster Finne überhaupt kämpft er im Federgewicht um den Titel. Helsinki und ganz Finnland warten auf Ollis großen Sieg, aber der hat was ganz anderes im Kopf: Er hat gerade die Liebe seines Lebens getroffen…
Eigentlich mag ich so ziemlich alle Filme, die aus Finnland kommen, schließlich haben die Nordeuropäer einen ganz eigenen Sinn für Humor. Mit DER GLÜCKLICHSTE TAG DES OLLI MÄKI kommt allerdings jetzt ein Vertreter, der mich überhaupt nicht überzeugen konnte.
Neben lustig und sarkastisch können die Finnen auch melancholisch. Man denke nur an die Filme des Akis Kaurismäki. Irgendwie scheint der Regisseur Juho Kuosmanen dem nun nacheifern zu wollen und drückt mit DER GLÜCKLICHSTE TAG DES OLLI MÄKI mächtig auf Wehleidigkeits-Tube. Ganz in Schwarz-Weiß gehalten erzählt er die Geschichte eines Boxers vor seinem größten Kampf. Da dieser eigentlich lieber woanders sein würde, lässt er sein Leben und alles um ihn herum teilnahmslos an sich vorbeiziehen.
Genau diese Teilnahmslosigkeit ist es dann auch, was mir persönlich an diesem Film solche Probleme bereitet. Ich kenne das zwar aus anderen Filmen, aber dort herrschte dann zumeist durch den sarkastischen Humor ein gewissen Gegengewicht. Hier lässt uns der Regisseur komplett mit dem lustlosen Helden allein. Das ist mir leider eindeutig zu wenig.
Menschen mit einem Hang zu depressiven Schüben sollten DER GLÜCKLICHSTE TAG DES OLLI MÄKI in jedem Fall meiden, alle anderen sollten nun wissen, worauf sie sich einlassen.
Hymyilevä Mies (Finnland / Schweden / Deutschland 2016)
93 Minuten
Drama
Juho Kuosmanen
Mikko Myllylahti, Juho Kuosmanen
Jarkko Lahti, Oona Airola, Eero Milonoff, Joanna Haartti, Esko Barquero, Elma Milonoff, Leimu Leisti, Hilma Milonoff, Olli Rahkonen, Joonas Saartamo, Henrik Palosaari, Sam-Peter Hirvikangas, Antti Naakka, Niklas Hyvärinen
Camino Filmverleih GmbH