7 Zwerge. Ein 18. Geburtstag. 2 Drachen (ein echter und eine miese Eisfee). 1 Kuss oder 100 Jahre Tiefschlaf. Das sind die Zutaten, um große Märchen zu erzählen. Allerdings reicht schon 1 sehr kleiner Zwerg, um darin für völliges Chaos zu sorgen…
Große Aufregung auf dem Schloss von Fantabularasa: Prinzessin Rose feiert ihren 18. Geburtstag. Die Sicherheitsvorkehrungen sind gewaltig; denn erst um Mitternacht, wenn Rose volljährig ist und sich an keinem spitzen Gegenstand verletzt hat, ist auch ein alter Fluch zu Ende. Kein Wunder, dass Papa „sein Dornröschen“ von Kindesbeinen an in eine Ritterrüstung steckt. Zu groß ist die Angst, dass sie sich verletzt und das ganze Schloss in einen 100-jährigen Tiefschlaf verfällt.
Davon ahnen Bubi, Cooky, Sunny, Speedy, Tschakko, Ralphy und Cloudy nichts, als sie sich zur großen Feier im Schloss aufmachen – das wird eine fabelhafte Nacht, freuen sich die 7 Zwerge! Doch niemand hat mit der niederträchtigen Eisfee Dellamorta gerechnet. Sie hatte Rose bei ihrer Taufe verwünscht und kann sich natürlich nicht damit abfinden, dass ihr Fluch sich in Luft auflösen soll. So schleicht sie sich ebenfalls auf die Feier…
Ganz ehrlich: Ich möchte diesen Film gut finden. Nicht nur, weil ich ein paar Menschen, die an diesem Film mitgewirkt haben, persönlich kenne, sondern weil mir der Animationsfilmstandort Deutschland durchaus am Herzen liegt. Viel zu oft werden heutzutage solche Filme lieblos in Animationsfabriken in Fernost hergestellt. Leider jedoch krankt DER 7BTE ZWERG – allein für diese Schreiweise sollte man den Verantwortlichen öffentlich vierteilen – daran, kein wirkliches Ziel zu haben. Das liegt in erster Linie daran, dass der Regisseur Harald Siepermann (Falsches Spiel mit Roger Rabbit, Bärenbrüder, Gnomeo & Julie) während der Dreharbeiten 2013 verstorben ist. Lange Zeit war unklar, ob der DER 7BTE ZWERG überhaupt jemals das Licht der Kinosäle erblicken würde und so begann man nach diesem Schicksalsschlag, den Film mehr und mehr umzubauen. Das sorgte für die eingangs genannte fehlende Koordination der Geschichte, die dadurch ziemlich unrund wirkt.
Die Animationen selbst hingegen sind, wie es aus deutschen Landen zu erwarten ist, äußerst hervorragend. Klare, kräftige Farben mit wunderbaren Hintergründen wirken äußerst stimmig. Hätte man auf ein paar selten banale Mitsing-Lieder verzichtet und die Story ein wenig stringenter erzählt, wäre DER 7BTE ZWERG ein fantastischer Film geworden.
Der 7bte Zwerg (Deutschland 2013)
87 Minuten
Komödie / Trickfilm
Harald Siepermann, Boris Aljinovic,
Bernd Eilert, Harald Siepermann, Sven Unterwaldt Jr., Daniel Welbat, Douglas Welbat
Otto Waalkes, Martin Schneider, Mirco Nontschew, Ralf Schmitz, Norbert Heisterkamp, Boris Aljinovic, Gustav Peter Wöhler, Nina Hagen
drei-freunde Filmproduktions- und Verleihgesellschaft mbH & Co.KG