Death of a Unicorn

01.05.2025

Die US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft A24 hat sich mit der Umsetzung unkonventioneller, anspruchsvoller Stoffe abseits von Mainstream-Hollywood einen Namen gemacht („Everything Everywhere All at Once“). Und nun kommt DEATH OF A UNICORN vom Autor und Langfilm-Regiedebütanten Alex Scharfman um die Ecke, wo wir Einhörner nicht nur als mythologische Fabelwesen, sondern als regelrechte Monster erleben! Kann das gut gehen?

Der Anwalt Elliot Kintner (Paul Rudd) und seine Teenagertochter Ridley (Jenna Ortega) sind in DEATH OF A UNICORN gerade auf dem Weg zum abgelegenen Anwesen des schwerreichen Odell Leopold (famos: Richard E. Grant), als Elliot abgelenkt durch seine Pollenallergie und Mobilfunktelefonie versehentlich ein Einhorn überfährt. Ridley, die von Vorzeige-Gothgirl Jenna Ortega („Wednesday“, „Beetlejuice Beetlejuice“) wie eigentlich immer toll verkörpert wird, leidet anfangs unter starker Akne (was zunächst irritiert) und ist auf ihren Vater überhaupt nicht gut zu sprechen. Sie ist nur widerwillig auf diesem Businesstrip dabei.

Das Einhorn ist vermeintlich tot. DEATH OF A UNICORN also. Doch Ridley baut eine fast übersinnliche Verbindung zu dem Fabelwesen (und zur verstorbenen Mutter) auf und kommt dabei mit dem Blut des Tieres in Kontakt. Das Einhorn wird in den Kofferraum des Wagens verfrachtet und die Fahrt zur schlossähnlichen Villa von Leopold fortgesetzt. Elliot soll die geschäftlichen Angelegenheiten des Todkranken und seiner Familie regeln.

Eine Wiederentdeckung in DEATH OF A UNICORN ist Téa Leoni als resolute Frau von Leopold. Zu selten haben wir sie in den letzten Jahren auf der großen Leinwand erleben dürfen. Dagegen ist Will Poulter (hier überkandidelt als Sohn) gerade im Kino omnipräsent („Warfare“, „On Swift Horses“). Das Ensemble ist also schon mal erstklassig und hat Spielfreude. Plötzlich beginnt sich das Einhorn im Auto wieder zu bewegen, um dann gleich wieder von Leopolds Entourage platt gemacht zu werden.

Währenddessen kann Ridley im Bad ihre Akne einfach so abwischen. Ist dafür das Blut vom Einhorn verantwortlich, das ihr nach dem Unfall ins Gesicht gespritzt ist? Leopold wird in DEATH OF A UNICORN nun hellhörig und lässt sich von einem Team von Ärzten und Wissenschaftlern mit dem Blut des Einhorns behandeln. Die hobeln dann auch gleich das Horn ab und untersuchen es. Auf einmal ist Leopold wieder topfit und will das Einhorn gleich geschäftlich ausschlachten.

Einhörner gelten eigentlich als edelste aller Fabeltiere und stehen als Symbol für das Gute. Doch außerhalb der Villa baut sich in DEATH OF A UNICORN eine unheilvolle Stimmung auf. Es scheint noch mehr Einhörner zu geben, die auch viel größer sind als das in Gefangenschaft. Ridley forscht im Internet nach und stößt auf eine Historie, die nichts Gutes verheißt. Doch ihr warnender Fingerzeig wird dank der Dollarzeichen in den Augen der anderen Beteiligten zunächst übersehen.

Aber Einhörner können auch anders! Und so entwickelt sich DEATH OF A UNICORN von einer völlig überzogenen Satire mit klamaukigen Episoden (vor allem: Will Poulter) zum Monsterfilm mit Zitaten aus „Jurassic Park“ und „Alien“. Erst bläst Leopold zur Jagd auf die Einhörner. Die drehen den Spieß aber schnell um, und es gibt einige witzig-coole und blutige Kills. Die Special Effects überzeugen dabei nicht wirklich, aber die Produktionskosten betrugen auch nur 15 Millionen US-Dollar. Stars wie Paul Rudd und Jenna Ortega müssen schließlich auch bezahlt werden.

DEATH OF A UNICORN macht Spaß im Sinne eines Guilty Pleasure und eignet sich absolut als Midnight Special. Die Charaktere sind von Alex Scharfman natürlich nicht gerade super deep entwickelt worden, aber das Zusammenspiel des gut aufgelegten Schauspielensembles zaubert schon das ein oder andere Lächeln ins Gesicht. Der Horroranteil rockt amtlich und hat ordentlich Trashappeal. Wer Metaebenen braucht, sucht hier allerdings vergeblich.

Trailer

ab16

Originaltitel

Death of a Unicorn (USA 2025)

Länge

107 Minuten

Genre

Komödie / Thriller

Regie

Alex Scharfman

Drehbuch

Alex Scharfman

Kamera / Director of Photography (DOP)

Larry Fong, ASC

Darsteller

Jenna Ortega, Paul Rudd, David Pasquesi, Anthony Carrigan, Richard E. Grant, Téa Leoni, Will Poulter, Jessica Hynes, Denise Delgado, Kathryn Erbe, Sunita Mani, Stephen Park, Nick Wittman, Max Draskóczi, Narantsogt Tsogtsaikhan, Christine Grace Szarko, Tasha Lawrence

Verleih

Universal Pictures International Germany GmbH

Filmwebsite

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