Der Fischer Jafaar hat es nicht leicht: Statt großer Fische geht ihm bloß Unrat und plötzlich sogar ein Schwein ins Netz, das in der stürmischen letzten Nacht von einem Frachter gefallen war. Nun hat Jafaar ein gewaltiges Problem, denn Schweine gelten in Gaza als unreine Tiere und sind mehr als unerwünscht – darin sind sich die jüdische und die palästinensische Bevölkerung ausnahmsweise einig. Der Unglücksrabe Jafaar versucht alles, um das lästige Schwein schnellstmöglich los zu werden und beginnt dabei einen skurrilen, aber nicht ungefährlichen Handel, der seine klägliche Existenz verbessern wird.
Eine Komödie, die im Gazastreifen spielt, jedem Landstrich, der sich im Spannungsfeld zwischen alltäglichen Sorgen des Überlebens, den Zwängen des israelischen Militärs und dem Diktat der islamischen Fundamentalisten befindet – auf den ersten Blick passt das so gar nicht zusammen. Doch was Silvain Estibal in seinem Regie-Debut auf die Leinwand zaubert, ist schlicht und ergreifend wunderbar. Mit viel Witz und Intelligenz nimmt er die Gepflogenheiten der beiden Völker auseinander und zeigt, wie viel beide doch gemein haben. Ein Schwein im Schafspelz und auf Socken, sowie viele weitere herrlich skurrile Situationen verbindet der Film zu einer Hommage an das gemeinsame Zusammenleben von Palästinensern und Israelis. Und am Ende wird eines klar: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Le cochon de Gaza (Frankreich / Deutschland / Belgien 2011)
99 Minuten
Komödie
Sylvain Estibal
Sylvain Estibal
Sasson Gabay, Baya Belal, Myriam Tekaïa, Gassan Abbas, Khalifa Natour, Lotfi Abdelli, Ulrich Tukur, Khaled Riani, Uri Gabai, Ido Shaked, Thierry Lopez, Zohar Wexler und die Schweine Charlotte & Babe
Alamode Filmverleih