Das Imperium

21.11.2024

In einem französischen Fischerdorf lässt der Regisseur Bruno Dumont mit DAS IMPERIUM einen skurrilen, angeblich epischen, aber in großen Teilen banalen Kampf von Gut gegen Böse stattfinden – quasi „Star Wars“ für Fußgänger.

In einem kleinen Dorf an der Côte d’Opale sorgt die Ankunft eines Neugeborenen für Unruhe in der Galaxie. Die imperialen Streitkräfte des finsteren Anführers Belzébuth (Fabrice Luchini) landen auf der Erde, um sich des Kindes zu bemächtigen, dem ein außergewöhnliches Schicksal vorhergesagt wird. Doch die Abgesandten der Königin La Reine (Camille Cottin) wollen sie daran hindern. Unter dem apathischen Blick der zwei vertrottelten Polizisten Van der Weyden (Bernard Pruvost) und Carpentier (Philippe Jore) wird Nordfrankreich zum Epizentrum eines Krieges von ungeheuren Ausmaßen.

Eigentlich mag ich es ja, wenn ein Regisseur eine Science-Fiction-Geschichte erzählt, ohne dafür groß in die technische Trickkiste zu greifen. Doch was Bruno Dumont hier mit DAS IMPERIUM abliefert, hat mich auf der diesjährigen Berlinale zu Tode gelangweilt. Absurde Dialoge, gepaart mit Behauptungen, die so weit hergeholt sind, dass man sie als Zuschauer beim besten Willen nicht ernst nehmen kann. Dazu Schauspieler, die agieren, als wären sie der Laienspielgruppe von Castrop-Rauxel entsprungen.

Im ersten Moment war mein Gedanke noch, dass das Filmteam vielleicht einfach nicht die Mittel hatte, um imposante Kulissen zu bauen, die die Dimension der Handlung entsprechend abbilden. Doch dann kamen irgendwann mächtige Raumschiffe ins Spiel, die aussahen, als hätte man dem Kölner Dom links und rechts ein Raketentriebwerk angeflanscht und sei damit abgedüst. Das machte den ohnehin nur schwer erträglichen Film nicht wirklich besser – im Gegenteil.

DAS IMPERIUM ist leider tatsächlich eine einzige Katastrophe. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich ungerne negativ über einen Film rede und immer versuche, zumindest Teile des kreativen Schaffens eines Filmemachers anzuerkennen. Aber das war mir hier leider nicht einmal ansatzweise möglich.

Trailer

Im Rahmen der Berichterstattung
ab12

Originaltitel

L’Empire (Frankreich / Italien / Deutschland / Belgien / Portugal 2024)

Länge

110 Minuten

Genre

Tragikomödie / Drama / Science-Fiction

Regie

Bruno Dumont

Drehbuch

Bruno Dumont

Kamera / Director of Photography (DOP)

David Chambille

Darsteller

Brandon Vlieghe, Anamaria Vartolomei, Lyna Khoudri, Camille Cottin, Fabrice Luchini, Julien Manier, Bernard Pruvost, Philippe Jore

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