Das Glück der großen Dinge

11.07.2013

Die Rock-Ikone Susanna (Julianne Moore) und der herbcharmante Kunsthändler Beale (Steve Coogan) waren einst ein glückliches New Yorker Ehepaar. Doch Susannas Ruhm ist verblasst und der Reiz ihrer Beziehung auch. Die beiden lassen sich scheiden. Der Schatten dieser Trennung fällt auf ihre zauberhafte sechsjährige Tochter Maisie, um die ein heftiger Streit entsteht. Maisies Leben gerät aus den Fugen. Während Beale eine Beziehung mit dem Kindermädchen Margo (Joanna Vanderham) beginnt, heiratet Susanna den Barkeeper Lincoln (Alexander Skarsgård). Zwischen der ehrlichen Liebe für ihre Tochter, neuen Partnern und aufreibenden Jobs drohen ihre Eltern an der Situation zu scheitern. Maisie muss ihren eigenen Weg durch eine neue Welt finden, in der sie plötzlich an so vielen Orten zu Hause sein soll. Zwischen kleinen Wünschen, großen Ängsten und der Sehnsucht nach Liebe muss jeder für sich begreifen, was es wirklich bedeutet, für einander da zu sein.

Kritik

Eines vorweg: Dieser Film macht wütend. Aber keinesfalls auf den Film selbst oder seine Umsetzung – nein diese ist nahezu perfekt gelungen. Vielmehr macht der Film wütend auf die Charaktere, die – einer nach dem anderen – ihr Leben und ihre weitere Planung über das Wohl ihres Kindes stellen. Zu denken, dass „das Kind davon schon nichts mitbekommen wird“, ist schlicht und ergreifend naiv und verletzend.

Schön ist es dann wiederum zu sehen, dass es hin und wieder Menschen gibt, die gerade nicht so handeln, die sich kümmern, obwohl sie es eigentlich gar nicht müssten. Das ist in DAS GLÜCK DER GROSSEN DINGE so etwas wie der Silberstreifen am Horizont.

Allerdings ist es mir vollkommen schleierhaft, wie der deutsche Verleih auf den völlig unpassenden Filmtitel gekommen ist. Im Original heißt der Film nämlich WHAT MAISIE KNEW, denn darum geht es im Kern der Geschichte: Was bekommt die kleine Maisie von all dem Trubel, der um sie herum passiert, eigentlich mit. Und das ist mehr, als so manch einer glauben mag.

DAS GLÜCK DER KLEINEN DINGE ist eine sentimentale und herzzerreissende Reise in die Welt des Egoismus, die mit Sicherheit niemanden kalt lassen wird. Bitte unbedingt anschauen.

Trailer

ab12

Originaltitel

What Maisie Knew (USA 2012)

Länge

103 Minuten

Genre

Drama

Regie

Scott McGehee, David Siegel

Drehbuch

Nancy Doyne, Carroll Cartwright

Darsteller

Julianne Moore, Alexander Skarsgård, Onata Aprile, Joanna Vanderham, Steve Coogan

Verleih

Pandastorm Pictures GmbH

Filmwebsite

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