Im Jahre 2021 wurden 26 Kunstschätze aus dem Königreich Dahomey, die 1892 zusammen mit Tausenden anderen Gegenständen von den französischen Kolonialtruppen geplündert wurden, in ihr Herkunftsland, die heutige Republik Benin, zurückgebracht. Die Dokumentation DAHOMEY begleitet diese Rückkehr…
Die Regisseurin Matti Diop stellt sich in DAHOMEY die Frage, wie diese Kunstschätze in einem Land aufgenommen werden, dass sich seitdem massiv verändert hat. Dabei greift sie auf einen für mich unverständlichen Trick zurück: Sie lässt die Gegenstände zum Leben erwachen und mit arg verstellter Stimme irgendwelche verkorksten Texte aufsagen. Für meine Begriffe wirkte das irgendwie verkrampft hochtrabend, und so geriet die Dokumentation für mich zum absoluten Desaster, zu dem ich überhaupt keinen Zugang finden konnte. Dass der Dokumentarfilm auf der diesjährigen Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, ist mir ein völliges Rätsel.
Im zweiten Teil zeigt Matti Diop dann eine Diskussionsrunde in Benin, bei der sie es aber strikt unterlässt, die Redner für uns Zuschauer einzuordnen. So bleibt es ein absolutes Rätsel, wer hier gerade spricht und in welchem Zusammenhang er oder sie zu den Kunstschätzen steht. Das verhindert eine Einordnung der Aussagen und lässt sie irgendwie belanglos im Raum stehen.
Nein, DAHOMEY war für mich leider tatsächlich eine absolute Katastrophe. Zum Glück war der Spuk nach 71 Minuten schnell wieder vorbei. Aber vielleicht findet ein anderer ja einen Zugang zu diesem Film…
Dahomey (Frankreich / Benin / Senegal)
71 Minuten
Dokumentation
Mati Diop
Mati Diop
MUBI