Adonis Johnson (Michael B. Jordan) hat seinen Vater, den Schwergewicht-Weltmeister Apollo Creed, nie kennengelernt, denn der starb bereits vor Adonis’ Geburt. Aber dass ihm das Boxen im Blut liegt, daran besteht kein Zweifel – also macht sich Adonis auf nach Philadelphia, wo Apollo Creed einst seinen berühmten Kampf gegen den zähen Nachwuchsboxer namens Rocky Balboa bestritt.
In der Stadt der Bruderliebe sucht Adonis Rocky (Sylvester Stallone) auf und bittet ihn, sein Trainer zu werden. Rocky lehnt das entschieden ab, weil er mit dem Kampfsport nichts mehr zu tun haben will. Er erkennt allerdings sofort, dass Adonis jene Kraft und Entschlossenheit geerbt hat, für die Apollo bekannt war – aus der erbitterten Rivalität zwischen Apollo und Rocky entstand später eine enge Freundschaft. Rocky gibt also nach und beginnt den jungen Fighter zu trainieren, obwohl er selbst derzeit einen gefährlicheren Gegner konfrontieren muss, als ihm im Ring jemals begegnet ist.
Seit Adonis von Rocky betreut wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er eine Chance auf den Titelkampf bekommt… doch wird es ihm gelingen, nicht nur die Dynamik, sondern auch das Herz eines echten Kämpfers zu entwickeln, bevor er in den Ring steigt?
Sechs Teile gab es bislang und im letzten Teil überraschte Sylvester Stallone noch einmal alle mit einer Story, die unerwartet tiefgründig war. Auch bei CREED – ROCKY’S LEGACY ging es den Machern in erster Linie um eine gute Story.
Michael B. Jordan macht als hoffnungsvoller Nachwuchsboxer ein wirkliches gutes Bild und Sylvester Stallone macht das einzig Richtige: er steigt nicht mehr in den Ring, sondern engagiert sich als Trainer. Auch ist CREED der erste Film der Reihe, bei dem Stallone nicht aktiv am Drehbuch mitgeschrieben hat. Mit Ryan Coogler hat der Film aber einen Drehbuchautor und Regisseur gefunden, dem die Reihe offensichtlich am Herzen liegt.
Bereits in FRUITVALE STATION hat Coogler bewiesen, dass er sich auch schwierigen Stoffen mit dem notwendigen Respekt, aber auch mit Ernsthaftigkeit zuwenden kann. So ist CREED viel mehr als nur der siebte Teil – der Film ist vielmehr eine Verbeugung und eine Respektbekundung gegenüber den bisherigen Teilen. Dabei beschreitet der Film aber auch gleichzeitig einen neuen Weg. Und mit Stallones Leistung wird wieder einmal deutlich, dass er fernab seiner Action-Rollen schauspielerisch noch sehr viel mehr zu bieten hat – wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu gibt.
Creed (USA 2015)
134 Minuten
Drama
Ryan Coogler
Ryan Coogler, Aaron Covington
Michael B. Jordan, Sylvester Stallone, Tessa Thompson, Phylicia Rashad, Anthony Bellew
Warner Bros. Entertainment GmbH