Es ist niemals zu spät, ein neues Leben zu beginnen: Als ihre Ehe nach 40 Jahren zerbricht, räumt Britt-Marie nicht nur mit ihrem bisherigen Leben auf, sondern sorgt darüber hinaus auch in ihrem neuen Heimatort Borg für frischen Wind…
Angekündigt als die weibliche Antwort auf „Ein Mann namens Ove“ tritt BRITT-MARIE WAR HIER in große Fußstapfen – vielleicht sogar zu große…
Wie diese Fußstapfen zustande kommen, ist schnell erklärt. BRITT-AMRIE WAR HIER stammt aus der Feder des schwedischen Autors Fredrik Backman, der auch schon die Vorlage für EIN MANN NAMES OVE geschrieben hat. Damit hören die Gemeinsamkeiten dann aber auch schon auf. Während der eine Film vor schwarzem Humor nur so strotzt, plätschert Britt-Marie leider nur so vor sich hin.
Der Regisseurin Tuva Novotny, die hierzulande vor allem als Schauspielerin in „Eat Pray Love“ oder „Borg/McEnroe“ bekannt ist, scheint den Film irgendwie mit angezogener Handbremse gedreht zu haben. Dabei ist die 39-jährige zu so viel mehr fähig, wie sie in ihrem Regiedebut BLIND SPOT (Blindsone) eindrucksvoll bewiesen hat. Der Film war im vergangenen Jahr u.a. bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck zu sehen und läuft in der kommenden Woche beim Filmfest Emden-Norderney.
Doch zurück zu BRITT-MARIE WAR HIER: Auch wenn der Film hier und war eine gewisse Qualität durchscheinen lässt, ist er doch weit entfernt von dem tiefschwarzen Humor, der EIN MANN NAMENS OVE zu solch einem Publikumserfolg hat werden lassen. So bleibt am Ende zwar ein durchaus interessanter Film übrig, der jedoch weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Britt-Marie Var Här (Schweden 2019)
98 Minuten
Komödie
Tuva Novotny
Tuva Novotny, Anders August, Øystein Karlsen, nach dem Roman von Fredrik Backman
Pernilla August, Peter Haber, Anders Mossling, Malin Levanon, Stella Oyoko Bengtsson, Lance Ncube, Olle Sarri, Vera Vitali, Mahmut Suvakci
Prokino Filmverleih GmbH