Wieder einmal liegt das Schicksal des Universums in den Händen einer ungleichen Truppe. Das hatten wir doch schon diverse Male, aber mit Cate Blanchet, Jamie Lee Curtis und Kevin Hart klingt die Besetzung schon mal nicht so verkehrt. Doch leider entpuppt sich BORDERLANDS als eine absolute Vollkatastrophe, die in der deutschen Fassung sogar noch eine Schippe drauf legt – wohlgemerkt im negativen Sinne…
Eigentlich wollte Lilith (Cate Blanchet) nie wieder auf ihren Heimatwelt Pandora zurückkehren, schließlich handelt es sich dabei um den chaotischsten Planeten der Galaxie. Doch ein verlockendes Angebot des übermächtigen Atlas (Edgar Ramirez) lässt sie ihre Meinung ändern. Sein Wunsch: die verlorene Tochter zurückholen. Was sich wie ein einfacher Job anhört, wird schnell zu einer gefährlichen Angelegenheit. Und so sucht sich Lilith eine wilde Truppe Helfer zusammen: Roland (Kevin Hart), ein erfahrener Söldner mit einer Mission; Tiny Tina (Ariana Greenblatt), eine wilde, vorpubertäre Sprengstoffliebhaberin; Krieg (Florian Munteanu), Tinas muskelbepackter, wortkarger Beschützer; Tannis (Jamie Lee Curtis), eine kauzige Wissenschaftlerin, die schon alles gesehen hat; und Claptrap (Originalstimme: Jack Black, deutsche Stimme: Chris Tall), ein besserwisserischer Roboter mit fragwürdiger Moral. Gemeinsam muss die ungleiche Truppe gegen eine außerplanetarische Spezies sowie eine Horde gefährlicher Banditen kämpfen, um eines der brisantesten Geheimnisse Pandoras zu lüften…
BORDERLANDS basiert auf dem gleichnamigen Videospiel, und wie wir alle wissen, sollte man von derartigen Verfilmungen niemals allzu viel erwarten. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, aber davon ist dieser Film leider meilenweit entfernt. Die Story ist derart generisch, dass einem als Zuschauer irgendwie alles bekannt vorkommt. Auch die Figuren bleiben erwartbar eindimensional – lediglich Cate Blanchet zeigt eine gewisse Größe und versucht mit allen Mitteln, gegen die mittelmässige Handlung anzukämpfen. Dabei wird uns schnell klar, wie sehr wir doch auf eine von ihr gespielte Superheldin gewartet haben. Da wäre doch einiges mehr drin gewesen. Aber auch Jamie Lee Curtis gelingt es nicht, aus der Storygrütze auszubrechen.
Den Vogel hat aber dann die deutsche Fassung abgeschossen. Während der kleine, einrädrige Roboter Claptrap im Original von Comedy-Ikone Jack Black gesprochen wird, durfte hierzulande der Stand-Up-Comedian Chris Tall ran. Dass dieser keinerlei Sprecherausbildung vorweisen kann, wird sehr schnell klar, denn Claptrap redet nahezu den ganzen Film hindurch ohne Unterlass. Wir Zuschauer müssen das mit einer unerträglich monotonen Stimme ertragen, da man sich für jemanden entschieden hat, der seine Stimme null changieren kann. Ich bin mir sicher: Das verstößt durchaus gegen die Genfer Konventionen.
Technisch kann BORDERLANDS durchaus überzeugen, aber was hilft uns das, wenn der Film zwar versucht, die Gag-Dichte des letzten Marvel-Films zu toppen, aber kaum einer der Gags wirklich zündet. Das ist dann eher „Deadpool für Fußgänger“.
Nein, abgesehen von Cate Blanchet und der Optik kann in BORDERLANDS wirklich gar nichts überzeugen. Thema verfehlt, setzen, sechs.
Borderlands (USA 2024)
102 Minuten
Action / Science-Fiction
Eli Roth
Eli Roth / Joe Crombie
Cate Blanchett, Kevin Hart, Jamie Lee Curtis, Ariana Greenblatt, Florian Munteanu, Janina Gavankar, Edgar Ramírez, Gina Gershon
Jack Black
Chris Tall
Leonine Distribution GmbH