Black Adam

20.10.2022

Nicht weniger als eine Veränderung der Hierarchie der Macht hat Dwayne Johnson für seine Rolle als BLACK ADAM angekündigt. Heiße Luft? Oder steckt doch mehr dahinter?

Vor mehr als 5.000 Jahren haben die antiken Götter Black Adam mit unvorstellbaren Kräften beschenkt. Fast ebenso lange fristete er jedoch ein Leben in Gefangenschaft – bis Adrianna (Sarah Shari) ihn – per Zufall – daraus befreit. Eigentlich wollte sie lediglich ein altes Relikt bergen und in Sicherheit bringen, bis sie zusammen mit ihrem Bruder Karim (Mo Amer), dem gemeinsamen Freund Ishmael (Marwan Kenzari) und ihrem Sohn Amon (Bodhi Sabongui) von den Söldnern der Intergang überrascht werden. Diese verbrecherische Organisation baut seit Ewigkeiten das kostbare Element Eternium ab und unterdrückt das Volk von Kahndaq. Ist es dem Menschen dank Black Adam nun endlich möglich, sich gegen ihre Unterdrücker zu erheben? Oder ist er lediglich eine weitere Figur, die Kahndaq in Schutt und Asche legen wird?

Ich mag Dwayne Johnson. Wirklich. Mit seiner gesunden Portion Selbstironie konnte er bislang noch so manchen platten Film retten. Auch hier waren seine Ankündigungen vor dem Kinostart groß. Von einer „Verschiebung der Mächte“ war die Rede und ganz ehrlich, so ein wenig habe ich das auch gehofft. Doch dann machten erste Gerüchte die Runde, der Verleih hätte arg am Film geschnitten, um bloß die begehrte PG-13-Plakette zu erhalten. Auch bei uns ist der Film bereits ab 12 Jahren freigegeben – was die Befürchtungen schürte, es könnte wieder einmal eine weichgespülte Variante eines Superheldenfilms geworden sein. Doch weit gefehlt – BLACK ADAM entpuppt sich als wesentlich schlimmer…

Im Prinzip ist der Film nichts anderes als ein seelenloses CGI-Gewitter. Die Story – wenn man hier überhaupt von so etwas sprechen kann – ist so dermaßen dünn, dass man ständig durch Special-Effects und Bombast versucht, davon abzulenken. Es ist ein ewiges Gekämpfe, das den Film nicht ein einziges Mal zur Ruhe kommen lässt. Und wie langweilig solche Fights sind, wenn die Gegner gleich viel vertragen wie austeilen, wissen wir bereits von anderen Vertretern des Genres. Wenn es keinen auch nur annähernd erkennbaren Gewinner gibt, dann werden solche Kloppereien sehr schnell ermüdend. Nur leider merken das die Macher überhaupt nicht.

Uns so hat Regisseur Jaume Collet-Serra, der mit Dwayne Johnson bereits auf „Jungle Cruise“ war, es völlig unterlassen, dem Film auch nur den Hauch eines Unterkonstrukts zu geben. Wenn nach zwei Stunden und fünf Minuten die Prügeleien endlich ein Ende finde, dann torkeln wir unbefriedigt aus dem Kinosaal und fragen uns, wo denn wohl die so geschätzte Selbstironie von Dwayne Johnson geblieben ist. Eines dürfte aber klar sein: DC schafft es schon wieder nicht, in die Sphären von Marvel aufzusteigen.

ab12

Originaltitel

Black Adam (USA 2022)

Länge

125 Minuten

Genre

Action / Abenteuer / Fantasy

Regie

Jaume Collet-Serra

Drehbuch

Adam Sztykiel, Rory Haines, Sohrab Noshirvani

Darsteller

Dwayne Johnson, Aldis Hodge, Noah Centineo, Sarah Shahi, Marwan Kenzari, Quintessa Swindel, Bodhi Sabongui, Pierce Brosnan

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

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