Bereits am zweiten Tag des BFI London Film Festivals gab es mit ROOM einen der für mich besten Filme des Jahres zu sehen. Danach konnten VALLEY OF LOVE und QUEEN OF EARTH leider nur noch verlieren…
Kanada / Irland 2015 | 118 min | Farbe | Official Competition
Regie: Lenny Abrahamson
Drehbuch: Emma Donoghue
Darsteller: Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen
Jack (Jacob Tremblay) ist ein lebhafter Fünfjähriger, um den sich seine liebende Mutter Ma (Brie Larson) kümmert. Wie jede Mutter will sie, dass Jack glücklich und sicher ist. Sie zieht ihn liebevoll auf, spielt mit ihm, erzählt ihm Geschichten – doch ihr beider Leben ist alles andere als normal. Sie sind gefangen auf 9 m2 – in diesem Raum. Ma hat daher ein ganzes Universum innerhalb des Raums für Jack erschaffen und wird vor nichts Halt machen, um sicherzugehen, dass Jack auch in dieser tückischen Umgebung in der Lage ist, ein vollkommenes und erfülltes Leben zu führen. Aber als Jack immer mehr Fragen über ihre Situation stellt und Ma an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt, beschließen sie eine riskante Flucht. Erfolg oder Misserfolg hängen nun von Jack ab…
Das Brie Larson ein fantastische Schauspielerin ist, hat sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt, u.a. in dem wunderbaren Drama SHORT TERM 12. In ROOM wächst sie jedoch nochmals über sich hinaus und legt eine Performance vor, die schier unfassbar ist. Dadurch verleiht sie dem Film einen solchen Wert, dass er für mich zu den absolut besten Filmen gehört, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Am 17.03.2016 startet der Film unter dem Titel RAUM auch in den deutschen Kinos. (5/5)
Frankreich 2015 | 92 min | Farbe | Sektion: Love
Regie: Guillaume Nicloux
Drehbuch: Guillaume Nicloux
Darsteller: Isabelle Huppert, Gérard Depardieu
Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) reisen zu einer seltsamen Verabredung im Death Valley in Kalifornien. Sie leben getrennt und haben sich seit Jahren nicht gesehen. Nun folgen sie einer Einladung ihres Sohnes Michael, die sie sechs Monate nach seinem Selbstmord erhalten haben. Ungeachtet der absurden Situation entschließen sie sich, sich auf das Programm einzulassen, das Michael als eine Art Nachlass für sie entworfen hat…
Isabelle Huppert und Gérard Depardieu bilden in VALLEY OF LOVE ein interessantes, weil total gegensätzliches Paar. Leider driftet der Film für meine Begriffe ein wenig zu sehr in esoterische Gefilde ab und mündet in einem Finale, dass mich leider so überhaupt nicht überzeugt hat. (2/5)
USA 2015 | 90 min | Farbe | Sektion: Dare
Regie: Alex Ross Perry
Drehbuch: Alex Ross Perry
Darsteller: Elisabeth Moss, Katherine Waterston, Patrick Fugit
Die beiden besten Freundinnen Catherine (Elisabth Moss) und Ginny (Katherine Waterston) treffen in einem Ferienhaus aufeinander, direkt nachdem Catherines Vater Selbstmord begangen hat und sie von ihrem Freund James abserviert wurde.
QUEEN OF EARTH beginnt zugleich ziemlich anstrengend. Catherine fleht ihren Freund James hysterisch und unter Tränen an, sie doch bitte nicht zu verlassen. Schnell ist klar, dass sich diese Frau am Rande eines Nervenzusammenbruchs befindet. Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse ans Licht und die ehemals besten Freundinnen befinden sich in einem gnadenlosen Kampf wieder. Regisseur Alex Ross Perry legt hier einen eindrucksvollen Film mit zwei starken Hauptdarstellerinnen vor. Allerdings geht das ständige Gekeife und Geschreie irgendwann ziemlich auf die Nerven, so dass man nach den zum Glück nur 90 Minuten doch sehr froh ist, wenn der Film dann endlich durch ist. (3/5)