Während ihres Urlaubs in Berlin lernt die junge Australierin Clare (Teresa Palmer) den charmanten Englischlehrer Andi (Max Riemelt) kennen und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander. Doch was wie eine Romanze beginnt, entwickelt sich plötzlich zu einem bösen Alptraum: Als Clare am nächsten Morgen die Wohnung verlassen will, merkt sie, dass Andi sie eingesperrt hat – und er hat nicht vor, sie jemals wieder gehen zu lassen.
Mit BERLIN SYNDROM kommt ein klassischer Thriller in unsere Kinos, der vor allem durch seine Darsteller überzeugen kann.
Ein nach außen hin liebenswerter Mann entpuppt sich als Psychopath, entführt eine junge Frau und sperrt sie ein. Ein Szenario, dass bereits etliche Male für einen Kinofilm herhalten musste. Mit ihrem Film BERLIN SYNDROM erfindet die Regisseurin Cate Shortland diese Geschichte jetzt nicht komplett neu, aber sie weiß mit ihrer Art der Erzählung zu überzeugen. Während sich andere Vertreter des Genres gerne entweder auf die Seite des Opfers oder des Täters schlagen, bleibt Shortland eine Beobachterin, die es zu werten unterlässt. Das ist insofern interessant, als dass es dem Zuschauer durchaus die Möglichkeit der Interpretation lässt, sofern das die Geschichte überhaupt zulässt.
Mit Max Riemelt und Teresa Palmer hat die Regisseurin ihren Film zudem exzellent besetzt, denn beide spielen ihre Rollen ausnahmslos perfekt. BERLIN SYNDROM zeigt, wie man aus einer altbekannten Handlung trotzdem einen guten und spannenden Film machen kann.
Berlin Syndrom (Australien 2017)
112 Minuten
Thriller
Cate Shortland
Shaun Grant, nach dem Roman von Melanie Joosten
Teresa Palmer, Max Riemelt, Matthias Habich, Emma Bading
MFA+ FilmDistribution e.K.