Auch im zweiten Aufguss liefert BEAUTIFUL WEDDING wieder einmal ein Paradebeispiel ab, an wie vielen Punkten man bei einer Teenie-Romanze scheitern kann…
Als Abby (Viriginia Gardner) und Travis (Dylan Sprousse) nach einer wilden Nacht in Las Vegas in einer Luxus-Suite aufwachen, wissen die beiden überhaupt nicht mehr, was überhaupt passiert ist. Anhand diverser Fotos kommt die Erinnerung langsam zurück: Offenbar haben die beiden – neben diversen verrückten Vorkommnissen – im Vollrausch geheiratet. Und was macht man da am besten: Ab in die Flitterwochen nach Mexiko! Doch auch mit ihren Freunden America (Libe Barer) und Shepley (Austin North) im Schlepptau werden sie im tropischen Paradies vom Chaos verfolgt. Gibt es dieses Mal ein Happy End? Oder nur ein weiteres Desaster?
Das Genre der Young Adult Filme ist schon ein sehr spezielles Genre. Abgesehen von einigen Ausnahmen handelt es sich meist um Schmonzetten speziell für Heranwachsende – möglichst dramatisch, maximal romantisch, aber immer oberhalb der Gürtellinie. Besonders erfolgreich waren hier die Filme der „After“-Reihe: „After Passion“, „After Truth“, „After Love“, „After Forever“. Von den Kritikern verrissen (ja, auch von uns), aber vom jungen Publikum geliebt. Der fünfte, finale Teil „After Everything“ hat es dann aber doch nicht mehr in die Kinos geschafft, sondern wurde direkt bei Amazon Prime veröffentlicht. Um für Nachschub zu sorgen, musste also Ersatz her und so setzte der Regisseur Roger Kumble, der auch den zweiten After-Teil verfilmt hatte, fortan auf einen New York Times-Bestseller von Jamie McGuire. Doch auch „Beautiful Disaster“ konnte die Kritiker nicht wirklich überzeugen.
Jetzt folgt mit BEAUTIFUL WEDDING bereits der zweite Teil, und nein, es wird noch immer nicht besser. Mit ein wenig Fantasie könnte man den Film schon fast als Parodie durchgehen lassen, aber das wäre einfach zu kurz gedacht. Denn hier stimmt einfach gar nichts. Oder nada, wie man in Mexiko sagen würde. Die Figurenzeichnung ist eine einzige Katastrophe, der Großteil der Gags zündet nicht oder wird elendig in die Länge gezogen, und die Handlung bewegt sich stellenweise zwischen vollkommen absurd und zum Fremdschämen. Nein, dieser Film macht nicht einmal ansatzweise Spaß. Im Gegenteil!
Immerhin: Man muss sich nicht (noch einmal) durch den ersten Teil quälen, denn der Inhalt wird gleich zu Beginn äußerst kurz, aber zutreffend zusammengefasst. Und was bleibt am Ende nach 96 Minuten übrig? Nichts. Nada.
Beautiful Wedding (USA 2024)
96 Minuten
Komödie / Romanze
Roger Kumble
Roger Kumble
Dylan Sprouse, Virginia Gardner, Libe Barer, Austin North, Rob Estes
Leonine Distribution GmbH