Irgendwie sind die bösen Jungs nicht totzukriegen: Mit BAD BOYS: RIDE OR DIE steht nun schon der vierte Teil um die Best-Buddy-Action-Cops in den Startlöchern…
Eigentlich will Mike Lowrey (Will Smith) nur pünktlich zu seiner eigenen Hochzeit erscheinen, doch sein Kollege Marcus Burnett (Martin Lawrence) bringt ihn mit seiner Sucht nach Süßem beinahe um den Verstand. Doch kaum ist das Problem gelöst und Mike unter der Haube, kommen die Probleme zurück. Plötzlich tauchen Beweise auf, die andeuten, dass ihr verstorbener Boss Captain Howard (Joe Pantoliano) ein Spitzel war und jahrelang vom Kartell geschmiert wurde. Also machen sich Mike und Marcus auf, um den Namen von Captain Howard wieder reinzuwaschen. Dabei geraten sie jedoch selbst unter Verdacht und müsste verdammt gut aufpassen, wem sie noch vertrauen können und wem nicht…
1995, also vor fast 30 Jahren kam der erste Teil in die Kinos und war ein absoluter Kracher. Beim Nachfolger musste man 2003 schon erste Abstriche machen, und der dritte Teil „Bad Boys For Life“ war vor vier Jahren dann wirklich kaum zu ertragen. Das kann BAD BOYS: RIDE OR DIE zumindest ein klein wenig wettmachen, aber eigentlich zeigt er nur, dass der Horizont dieser Reihe schon längst überschritten ist.
Klar, die Actionszenen sehen klasse aus, da fängt das Verfolgungsjagdfanherz richtig an zu pochen. Und ja, solche Bilder sind teuer, aber dass man das durch aufdringliches Product-Placement einer bekannten Chips-Marke sowie bunten zuckerumhüllten Kaudagrees finanziert, stößt schon irgendwie bitter auf. Das geschieht heutzutage eigentlich dezenter.
In Sachen Zeitgeist stellen die beiden Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah, auch bekannt als Adil & Bilall, den beiden Protagonisten immerhin eine weibliche Chefin zur Seite (Vanessa Hudson, okay, die war auch schon im Vorgänger dabei), die dann zum Glück doch ein wenig mehr sein darf, als nur hübsch auszusehen. Aber reicht das, um eine Action-Reihe aus den 1990ern zeitgemäß ins Hier und Jetzt zu befördern? Mitnichten, denn dazu gehört bekanntlich noch ein wenig mehr.
Die Story hat zudem in der Welt der Actionfilme einen ziemlich langen Bart. Irgendwann, wenn die Ideen ausgehen, wird beinahe jeder Actionheld zum Gejagten. Gähn. Das ist nicht einmal ansatzweise neu.
Wenn man das Hirn auf Sparflamme schaltet, dann kann man vielleicht ein wenig Gefallen finden an BAD BOY: RIDE OR DIE. Immerhin sind die Gags nicht ganz so schlecht wie im dritten Teil. Eines zeigt der Film aber deutlich: Die Zeit für Action-Filme, die sich krampfhaft an die alten Zeiten klammern, ist inzwischen mehr als abgelaufen. Und das ist auch gut so.
Bad Boys: Ride Or Die (USA 2024)
116 Minuten
Action
Adil El Arbi, Bilall Fallah
Chris Bremner, Will Beall
Will Smith, Martin Lawrence, Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig, Paola Nuñez, Eric Dane, Ioan Gruffudd, Jacob Scipio, Melanie Liburd, Tasha Smith, Rhea Seehorn, Tiffany Haddish, Joe Pantoliano
Sony Pictures Releasing GmbH