Anna (Noomi Rapace) beginnt mit ihrem achtjährigen Sohn Anders (Vetle Q. Werring) ein neues Leben. Gerade hat sie die schwierige Beziehung zu Anders’ Vater beendet, nun zieht sie gemeinsam mit ihrem Sohn in einen anonymen Wohnblock. Doch die Angst zieht mit. Weil Anna Anders auch nachts nicht unbeschützt lassen möchte, kauft sie ein Babyphon. Damit hört sie jedoch nicht nur ihren Sohn, sondern auch Stimmen und Geräusche aus benachbarten Wohnungen, die die Frequenz überlagern. Unter diese Stimmen mischt sich auf einmal etwas, das auf einen Mord an einem Kind hindeutet. Gleichzeitig bringt Anders einen seltsamen neuen Freund mit nach Hause. Hat er vielleicht etwas mit den Geräuschen aus dem Babyphon zu tun? Und warum ist Blut auf einer von Anders` Zeichnungen? Sind Anna und Anders wieder in Gefahr…?
Nach dem unglaublichen Erfolg der Millennium-Trilogie hätte Noomi Rapace mit jedem Regisseur drehen können, aber sie wählt ihre Rollen nach wie vor mit Bedacht aus und ist sich auch für kleine Arthouse-Filme nicht zu schade. In BABYCALL weiß sie wieder einmal zu überzeugen und trägt den Film durch ihre beeindruckende Leistung. Im Film verschmelzen reale Dinge und eine Welt, die sich ausschließlich im Kopf der Hauptfigur entfaltet zu einem surrealen Bildnis. Manches Mal mag man als Zuschauer beinahe verzweifeln an der Frage, was denn nun der Wahrheit entspricht und vielleicht mag der eine oder andere auch aufgeben – auf keinen Fall aber lässt einen der Film so einfach los. Gerade wenn man denkt, ihn entziffert zu haben, erinnert man sich an eine weitere Begebenheit, die das mühevoll aufgebaute Logikkonstrukt wieder zum Einsturz bringt. Alles in allem ist BABYCALL sicherlich kein einfacher – aber in jedem Fall ein verblüffend faszinierender Film.
https://youtu.be/h_HY_a9bJcY
babycall (Norwegen / Schweden / Deutschland 2011)
96 Minuten
Drama
Pål Sletaune
Pål Sletaune
Noomi Rapace, Kristoffer Joner, Vetle Q. Werring, Stig Amdam, Maria Bock, Torkil Johannes Høeg Swensen
nfp Marketing & Distribution