Die Agentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) ist das Kronjuwel des Geheimdienstes Ihrer Majestät. Sie ist die Kombination aus Kalkül, Sinnlichkeit und unerbittlicher Härte – und kann auf ihr umfassendes Können vertrauen, um bei der Ausführung eines unmöglichen Auftrags am Leben zu bleiben. Sie ist ganz allein nach Berlin geschickt worden, um ein wertvolles Dossier aus der destabilisierten Stadt zu schmuggeln. Um die brandgefährliche Mission bewältigen zu können, muss sie auf die Unterstützung von David Percival (James McAvoy) vertrauen, dem Stationsleiter, der in Berlin für den MI6 die Fäden zieht.
In ATOMIC BLONDE kämpft sich Charlize Theron durch das Berlin des Mauerfalls. Das sieht verdammt gut aus, doch der Film hat mit einigen Schwächen zu kämpfen.
1989 war für Berlin ein ganz besonderes Jahr. Im Jahr des Mauerfalls explodierte in der Stadt förmlich alles, was mit Kunst, Kultur und sozialem Ausdruck zu tun hatte. 2012 nahm ein gewisser Anthony Johnson dies zur Vorlage für seine Comic-Roman-Reihe „The Coldest City“, die von Sam Hart illustriert wurde. Eine stilistisch überhöhte Version des damaligen Berlins entstand und damit auch gewissermaßen die Vorlagen für ATOMIC BLONDE. Im Mittelpunkt der Serie steht Lorraine Broughton, eine Frau, die auch unter schwersten Umständen überlebt. Sie ist eine Geheimagentin des MI6 – und verkörpert die ultimative kompromisslose Kämpferin. Sie ist eine bestens ausgebildete, sinnliche und unerbittlich harte Elitespionin, die mehr ist als nur eine hirnlose Fantasy-Superheldin.
Als es schließlich um die Verfilmung des Stoffs ging, rannte man bei Charlize Theron sofort offene Türen ein. Sie war sofort so begeistert, dass sie als Produzentin einstieg. Natürlich war ihr damals bereits klar, dass sie unbedingt diese Rolle selbst spielen wollte. Und as ist auch gut so. Denn die Rolle scheint wie geschaffen für die gebürtige Südafrikanerin. Die Kamera klebt förmlich an ihrem Gesicht und so manches Mal fragt man sich als Zuschauer, wie man trotzdem die harten Actionszenen so perfekt hinbekommen hat. Nun ja, indem Theron einfach den größten Teil der Stunts selbst absolviert hat und nicht gedoubelt wurde. Davor kann man nur – erst recht wenn man den Film gesehen hat – den Hut ziehen.
Der einzige Aspekt, der hier zu einem Punkteabzug führt, ist die teilweise recht verworrene Geschichte. Trotz der eigentlich simplen Handlung fällt es an manchen Stellen durchaus schwer, ihr zur folgen. Aber Theron und auch James McAvoy – der wieder einmal seine diabolische Seite zeigen darf – machen das Beste daraus und so entwickelt sich ATOMIC BLONDE – auch durch die eindrucksvollen Stunts – zum rasanten, wenn auch kurzweiligen Action-Kracher. Und wenn wir mal ehrlich sind: Manchmal reicht das doch auch, oder?
Atomic Blonde (USA 2017)
115 Minuten
Action / Thriller
David Leitch
Kurt Johnstad
Charlize Theron, James McAvoy, John Goodman, Til Schweiger, Eddie Marsan, Sofia Boutella, Toby Jones
Universal Pictures International Germany GmbH