Nachdem sie gerade erst Hopes Mutter aus dem Quantenreich gerettet haben, werden Ant-Man und The Wasp durch einen unglücklichen Zufall wieder genau dorthin zurück katapultiert. Doch hat ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA mehr zu bieten, als immer wieder dasselbe Thema?
Eigentlich läuft das Leben ganz gut für Scott Lang (Paul Rudd) und Hope van Dyne (Evangeline Lilly): Scott hat ein Buch geschrieben und sonnt sich im Ruhm, ein Teil der Avengers zu sein, während Hope die Firma ihres Vaters Hank Pym (Michael Douglas) führt und sich den humanitären Problemen der Welt annimmt. Und nachdem Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer) von unseren beiden Superhelden aus dem Quantenreich befreit wurde, steht die Familie für alle an erster Stelle. Auch Scotts Tochter Cassie (Kathryn Newton) gehört endlich zum täglichen Familienleben dazu und – wie es sich herausstellt – teilt die Leidenschaft für Wissenschaft und Technologie – besonders im Hinblick auf die subatomare Welt. Aber ihre Neugierde führt dazu, dass sich die gesamte Familie plötzlich wieder im Quantenreich wiederfindet – ohne Aussicht auf Rückkehr. In dieser für sie fremden Welt treffen sie auf jede Menge neuer Kreaturen, aber auch auf einen Meister der Zeit, der gerade davor steht, diese Welt zu unterdrücken. Als Scott und Cassie von Hope, Janet und Hank getrennt werden, beginnt für sie ein schier aussichtsloser Kampf darum, in ihre Welt zurückkehren zu können. Doch dazu müssen sie sich erst einmal in dieser Umgebung wiederfinden. Wie gut, dass Janet sich aufgrund ihres 30-jährigen Aufenthalts hier ein wenig auskennt. Allerdings kennt sie noch einige Geheimnisse, von denen sie den anderen Familienmitgliedern noch nichts erzählt hat…
Das Problem, das Marvel aktuell mit seinen Filmen hat, ist mit jedem neuen wieder imminent: Im Prinzip wiederholt sich die eine Geschichte immer und immer wieder – Helden geraten, meist unverschuldet, in eine ausweglose Situation und werden mit einem übermächtigem Gegner konfrontiert. Nachdem sie sich zurecht gefunden haben, beginnt der meist endlose Kampf, bis am Ende das Gute siegt. Eigentlich könnte man diese zwei Sätze auf nahezu jeden Marvel-Film anwenden, denn es ist prinzipiell egal, ob der Held nun Iron Man, Spider-Man oder Ant-Man heisst. Hin und wieder scheint mal ein wenig Innovationsgeist durch, aber das ist leider verdammt selten der Fall. Auch in ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA ist das leider nicht anders…
Hier und da versuchen die Macher die Situation aufzulockern. So ist hier tatsächlich Bill Murray in seiner herrlich lakonischen Art zu sehen. Das hat für Gelächter im Publikum gesorgt und war für den Moment auch tatsächlich interessant. Doch wenn man später erkennt, dass diese ganze Szene scheinbar völlig losgelöst von der eigentlichen Handlung existiert und der Film ohne sie immer noch derselbe ist, wirkt das leider viel zu beliebig. So sehr ich Bill Murray liebe und so sehr mir die Szene auch gefallen hat – letztendlich war sie leider vollkommen überflüssig.
Allerdings hat mir persönlich diese Quantenwelt relativ gut gefallen. So viele neue und interessante Wesen, die es hier zu entdecken gab – zeitweise fühlte ich mich an an riesiges Wimmelbild erinnert, in dem man immer wieder auf etwas Neues stößt.
In der Rolle der Cassie wurde die bisherige Darstellerin Abby Ryder Fortson allerdings durch Kathryn Newton ersetzt. Ob das aufgrund des Alterssprungs erfolgte haben die Macher leider nicht bekannt gegeben. Allerdings ist Cassie in ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA inzwischen 18 Jahre alt, was von einer 14-jährigen natürlich nur bedingt darstellbar wäre. Zum Glück entpuppt sich Kathryn Newton jedoch als absoluter Glücksgriff, denn sie füllt ihre Rolle mit sehr viel Natürlichkeit aus.
Doch am Ende sind wir wieder genau dort, wo wir uns in allen Marvel-Filmen befinden: beim Endkampf. Auch hier konnten die Macher wieder mal kein Ende finden – immer und immer wieder geht es weiter oder es kommt noch mal jemand (wieder) hervor. Vielleicht wäre es langsam mal an der Zeit, sich von diesem immer gleichen Stilmittel zu entfernen und den Zuschauer zu überraschen. Aber darauf dürfen wir vermutlich noch ein wenig länger warten…
Ant-Man and the Wasp: Quantumania (USA 2023)
125 Minuten
Action / Abenteuer / Science-Fiction
Peyton Reed
Jeff Loveness
Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Jonathan Majors, Kathryn Newton, Bill Murray, Katy O'Brian, William Jackson Harper, James Cutler, David Dastmalchian, Randall Park, Mark Weinman
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH