Anna Karenina

06.12.2012

Die schöne und lebenslustige Anna Karenina (Keira Knightley) hat alles, was sich ihre Zeitgenossinnen im Jahre 1874 erträumen: Sie ist die Ehefrau von Karenin (Jude Law), ein hochrangiger Regierungsbeamter, dem sie einen Sohn geboren hat, und ihr Status in der St. Petersburger Gesellschaft könnte kaum höher sein. Nachdem sie einen Brief ihres Bruders Oblonskij (Matthew Macfadyen) erhalten hat, der ein frivoler Schürzenjäger ist, reist Anna nach Moskau, um Oblonskijs Ehe mit Dolly (Kelly Macdonald) zu retten. Auf dem Weg nach Moskau macht sie im Zug Bekanntschaft mit Gräfin Wronskij (Olivia Williams), die von ihrem Sohn, dem attraktiven Kavallerie-Offizier Wronskij (Aaron Taylor-Johnson), am Bahnhof erwartet wird. Als Anna dann Wronskij vorgestellt wird, fühlen sich beide augenblicklich zueinander hingezogen. Und der Macht dieser Begierde können – und werden – sie sich nicht widersetzen. 

Die Moskauer Familie hat auch Besuch von Oblonskijs bestem Freund Levin (Domhnall Gleeson), ein überaus sensibler und mitfühlender Großgrundbesitzer. Levin liebt Dollys jüngere Schwester Kitty (Alicia Vikander) und macht ihr einen Antrag, doch Kitty hat nur Augen für Wronskij. Levin ist am Boden zerstört und kehrt auf sein Landgut Pokrovskoje zurück, wo er sich in die Arbeit stürzt. Doch auch Kitty bricht das Herz, als Wronskij auf einem großen Ball wiederum nur Augen für Anna hat – und die verheiratete Frau das Interesse des jüngeren Mannes offensichtlich erwidert.

Anna kämpft darum, ihre seelische Balance wiederzufinden und reist überstürzt nach St. Petersburg zurück, wohin ihr Wronskij aber folgt. Anna versucht ihre häusliche Routine wieder aufzunehmen, kann jedoch nur noch an Wronskij denken. Eine leidenschaftliche Liebesaffäre nimmt ihren Lauf und ist der große Skandal der St. Petersburger Gesellschaft. Karenin wird so in eine unerträgliche Lage gebracht und gezwungen, seiner Ehefrau ein Ultimatum zu stellen. Auf der Suche nach dem Glück werden die Entscheidungen, die Anna trifft, die nur auf den schönen Schein bedachte Gesellschaft gehörig beeinträchtigen. Es folgen romantische und tragische Verwicklungen, die das Leben von Anna Karenina und der Menschen um sie herum dramatisch verändern.

Kritik

Regisseur Joe Wright inszeniert nach STOLZ UND VORURTEIL und ABBITTE mit ANNA KARENINA bereits seine dritte Romanadaption und erzählt die epische Liebesgeschichte nach Leo Tolstois gleichnamigem Roman. Dabei weiß er vor allem mit der filmischen Umsetzung zu überzeugen, lässt er doch die Handlung in einem Theater spielen und gestaltet die Übergänge zwischen den Szenen und dem Theater so eindrucksvoll, dass man als Zuschauer beinahe die Handlung aus den Augen verliert.

Die Geschichte selbst ist natürlich bekannt, schließlich erschien Tolstois Roman bereits im Jahre 1877/78. Sicherlich spricht die Geschichte nicht jeden Kinobesucher an, doch selbst denjenigen, die sich normalerweise von Kostümfilmen so angezogen fühlen wie der Papst von Kondomen, sei dieser Film ans Herz gelegt. Selten hat man eine solch imposante Ausstattung gesehen, gepaart mit einer eindrucksvollen Kameraführung und fantastischen Darstellern.

Trailer

ab12

Originaltitel

Anna Karenina (Großbritannien 2012)

Länge

130 Minuten

Genre

Drama

Regie

Joe Wright

Drehbuch

Tom Stoppard

Darsteller

Keira Knightley, Jude Law, Aaron Taylor-Johnson, Kelly Macdonald, Matthew Macfadyen, Domhnall Gleeson, Ruth Wilson, Alicia Vikander, Olivia Williams, Emily Watson

Verleih

Universal Pictures International Germany

Filmwebsite

» zur Filmwebsite

Weitere Neustarts am 06.12.2012