ALS WIR TRÄUMTEN war der Stadtrand von Leipzig die Welt. Die DDR war weg und wir waren noch da. Pitbull war noch kein Dealer. Mark war noch nicht tot. Rico war der größte Boxer und Sternchen war das schönste Mädchen, doch sie hat mich nicht so geliebt, wie ich sie. Alles kam anders. Aber es war unsere schönste Zeit.
Dani, Mark, Rico, Pitbull und Paul leben im Rausch einer besonderen Zeit. Jahre, in denen Gesellschaften und Systeme aufeinander prallen und alles, wirklich alles möglich scheint. Die Jungs sind dreizehn, als die Geschichte in der DDR beginnt, siebzehn, als sie im neuen Deutschland endet.
ALS WIR TRÄUMTEN lief im offiziellen Wettbewerb der diesjährigen Berlinale und wurde dort durchaus wohlwollend aufgenommen. Regisseur Andreas Dresen gelingt es nämlich, die Zeit der Wende glaubhaft wieder aufleben zu lassen. Allerdings ist es durchaus schwierig, einen Zugang zu finden, da keine einzige der Figuren als Identifikationsperson dient. Trotzdem weiss der Film zu fesseln, was natürlich in erster Linie seinen Darstellern geschuldet ist, die hier allesamt eindrucksvolle Leistungen abliefern. Trotzdem ist ALS WIR TRÄUMTEN eben nicht ganz rund und man verlässt das Kino mit dem Gefühl, die Wendezeit zwar hautnah miterlebt zu haben, sehnt sich aber keinesfalls in diese Zeit, respektive an genau diesen Ort.
Als wir träumten (Deutschland / Frankreich 2015)
117 Minuten
Drama
Andreas Dresen
Wolfgang Kohlhaase, nach dem Roman von Clemens Meyer
Merlin Rose, Julius Nitschkopf, Joel Basman, Marcel Heuperman, Frederic Haselon, Ruby O. Fee
Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG