Alles für die Katz

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Jedes Kind weiß: Eine Katze hat neun Leben. Doch manchmal sind sogar diese zu wenig. Und genau das stellt Kater Beckett in dem britischen Animationsfilm ALLES FÜR DIE KATZ – NEUN LEBEN SIND NICHT GENUG von Regisseur Christopher Jenkins vor große Probleme.

Beckett ist ein verwöhnter, egoistischer und ziemlich verfressener Kater, der im sonnigen Dorset an der Seite seiner liebevollen Herrin Rose ein unbeschwertes Dasein genießt. Während sie als engagierte Biologie-Studentin unermüdlich dafür kämpft, die weltweite Bienenpopulation zu retten und dabei von ihrem Professor kräftig unterstützt wird, ist Beckett die Umweltzerstörung so was von egal. Im Laufe der Jahre hat der sorglose und etwas schusselige Kater bereits acht seiner neun Leben verwirkt. Da heißt es aufzupassen.

Doch als Roses Ex-Freund wieder bei ihnen einzieht, ist es mit der Ruhe vorbei. Mit finsteren Intrigen will Beckett seinen Nebenbuhler aus dem Haus vertreiben. Doch er zieht den Kürzeren – und findet durch ein dummes Missgeschick den Tod. Vor dem Himmelstor besabbelt er die herzensgute zuständige Beamtin so lange, bis sie ihm eine zweite Chance gibt. Sie gewährt ihm neun weitere Leben – doch die Sache hat einen Haken: Nur in der Gestalt seiner ehemaligen Feinde erhält er diese Erlaubnis der Wiedergeburt. So muss er in Zukunft als Hund, Ratte oder Kakerlake sein Dasein meistern. Wie kann das gut gehen? Und auch der ach so nette Professor führt im Laufe der weiteren Handlung so einiges im Schilde…

Mit viel britischem Humor und visuellem Reichtum haben Regisseur Christopher Jenkins, seine Co-Drehbuchautoren Karen Wengrod und Ken Cinnamon sowie das gesamte Animationsteam sowohl das Märchenhafte dieser Geschichte als auch die umweltpolitische Komponente ins Zentrum gerückt. So haben Kinder und Erwachsene gleichermaßen ihren Spaß. Ein wohltuend hintergründiger und urkomischer Animationsfilm!

Übrigens: In der Originalfassung spricht der britische Superstar Bill Nighy („Tatsächlich…Liebe“) die Rolle des Professors.