Akropolis Bonjour – Monsieur Thierry macht Urlaub

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Dieses Wortspiel mag erlaubt sein: nichts als heiße Luft – und das in Griechenland! AKROPOLIS BONJOUR – MONSIEUR THIERRY MACHT URLAUB von François Uzan ist eine französische Komödie, die nun wirklich kein Klischee auslässt.

Der frisch pensionierte Thierry (Jacques Gamblin) hat jetzt – da die beiden Kinder aus dem Haus sind – nur noch einen Lebensinhalt: alle alten Familienfotos zu digitalisieren. Seine Frau, die Ärztin Claire (Pascale Arbillot), ist so genervt, dass sie spontan die Scheidung verlangt. Doch ein Foto bringt Thierry auf die Idee: Das Bild zeigt ihn und Claire 1998 mit den beiden noch kleinen Kindern vor der Akropolis. Wie wär’s, den Urlaub von damals zu wiederholen und so die Ehe zu retten?

Eher lustlos lassen sich Claire sowie die Kinder Karine (Agnès Hurstel) und Antoine (Pablo Pauly) auf das Abenteuer ein. Nur Karines neuer Freund, Nervensäge Christophe (Ludovik), darf nicht mit. In Griechenland geht natürlich alles schief: Mietauto und Hotel sind eine Katastrophe, auch sonst ist die Stimmung am Boden. Irgendwann hat Claire die Nase voll und reist ab…

François Uzan hatte sich bislang nur als Drehbuchautor einen Namen gemacht. Warum er jetzt ausgerechnet mit diesem ausgelutschten Thema sein Regiedebüt vorlegte, bleibt nicht nur mir ein Rätsel. Jacques Gamblin hat in seiner langen Karriere einige gute Filme gedreht – dieser gehört nicht dazu. „Nett“ ist das Wort, das mir zu AKROPOLIS BONJOUR – MONSIEUR THIERRY MACHT URLAUB spontan einfällt. Aber wir wissen ja, was „nett“ bedeutet…