A Haunting in Venice

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Er kann’s nicht lassen! Nach einem Mega-Hit („Mord im Orient-Express“) und dem (wegen seiner aufdringlichen CGI-Effekte nicht ganz unumstrittenen) Achtungs-Erfolg („Tod auf dem Nil“) wollte der nordirische Schauspieler und Regisseur Kenneth Branagh unbedingt einen dritten Agatha-Christie-Roman verfilmen – mit sich als Meisterdetektiv Hercule Poirot. Zu dumm, dass seine Wahl auf eines der schwächsten Werke der britischen Krimi-Queen fiel: „Die Halloween-Party“. Nur echte Agatha-Christie-Experten kennen dieses Nebenprodukt. Daraus machte Branagh seinen Film A HAUNTING IN VENICE.

Der belgische Detektiv Hercule Poirot (Kenneth Brannagh) verbringt seinen Lebensabend kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der berühmten italienischen Lagunenstadt Venedig. Die renommierte Krimiautorin Ariadne Oliver (Tina Fey) bittet ihn, an einer Seance in einem verfallenen Palazzo teilzunehmen. Die Hausherrin, die berühmte Opernsängerin Rowena Drake (Kelly Reilly), möchte herausfinden, warum ihre Tochter vor einem Jahr gestorben ist. Ein Medium (Oscar-Preisträgerin Michelle Yeoh) soll das Rätsel lösen. Zu dumm, dass das Medium die Seance nicht überlebt. Doch es folgen noch weitere Leichen…

Ich kann mich nicht erinnern, in jüngster Zeit einen SO langweiligen Krimi auf der großen Leinwand gesehen zu haben. Hier stimmt nichts! Und wer das Pech hat, den Film in der Originalfassung sehen zu müssen, muss den schauderhaften (pseudo)-französisch-belgischen Akzent von Kenneth Branagh 104 Minuten lang ertragen. Eine Zumutung! Hier hat sich der Schauspieler und Regisseur keinen Gefallen getan. Immerhin: Die venezianischen Schauwerte sind echt – der Rest ist im Studio gedreht worden.

Keine Spannung, kein Witz, kein Esprit! Sehr traurig!