360

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Ein Mann beschließt während einer Geschäftsreise, nicht fremdzugehen – eine Entscheidung, die eine Kette von Ereignissen auslöst, die rund um den Globus mal sehr subtile, mal hochdramatische Folgen nach sich ziehen und den Zuschauer am Ende dorthin zurückführen, wo 360 seinen Anfang genommen hat. Beginnend in Wien spinnt der Film seine ineinander verflochtenen Geschichten bis nach Paris, London, Bratislava, Rio de Janeiro, Denver und Phoenix weiter. Alle Protagonisten sind getrieben von Wünschen und Sehnsüchten; sie lieben, träumen, sind glücklich oder traurig, rastlos auf der Suche und voller Widersprüche; jeder lebt sein Leben, so gut er es vermag – und doch sind all diese Leben miteinander verbunden. 

Kritik

360 reiht sich in das Filmgenre ein, das versucht, diverse eigentlich unabhängige Geschichten miteinander zu verbinden. Das gelingt hier aber längst nicht so faszinierend wie beispielsweise in TATSÄCHLICH LIEBE oder BABEL. Einige Geschichten wirken zu konstruiert – ein junges Mädchen lässt sich ausgerechnet mit einem Intensiv-Straftäter ein, dem man sein aggressives Verhalten schon aus siebzehn Kilometern Entfernung ansieht – andere sind schlichtweg zu uninteressant, um im Gedächtnis zu bleiben. Allerdings zieht der Film großes Potential aus seinem hochwertigen Cast. Anthony Hopkins, Rachel Weisz, Jude Law und Moritz Bleibtreu sorgen dafür, dass 360 zumindest Mittelmaß erreicht.

Trailer