Glück im Unglück: Als Marc (Benoît Poelvoorde) seinen Zug nach Paris verpasst, begegnet er auf seiner Hotelsuche der geheimnisvollen Sylvie (Charlotte Gainsbourg) in der Bar einer französischen Kleinstadt. Aufregend und doch harmonisch verbringen die beiden Fremden eine schlaflose Nacht, in der sie durch die Straßen streifen und über Gott und die Welt reden – nur nicht über sich selbst. Bevor Marc in den ersten Zug nach Hause steigt, ringt er Sylvie das Versprechen ab, ihn ein paar Tage später in Paris zu treffen. Doch durch widrige Umstände verpasst Marc die schöne Unbekannte am vereinbarten Treffpunkt. Auf der Suche nach seiner Seelenverwandten läuft er in die Arme einer anderen: Sophie (Chiara Mastroianni). Sie verlieben sich ineinander und wollen heiraten. Was Marc nicht ahnen kann: Sophie ist Sylvies Schwester…
An sich klingt die Geschichte interessant: Mann und Frau verlieben sich, verlieren sich aus den Augen und der Mann heiratet (später) eine andere, nicht wissend, dass es sich um die Schwester handelt. Daraus hätte man einen interessanten Film machen können, doch Regisseur Benoît Jacquot wagt sich lediglich an die Oberfläche. Während des ganzen Filmes stellt man sich als Zuschauer die Frage, wie diese eine Nacht eine solche Anziehung der beiden Protagonisten aufeinander bewirken soll. Sicherlich besteht auf beiden Seiten Interesse an einem Wiedersehen, aber die große Liebe? Die scheinen die beiden hier nicht gefunden zu haben – zumindest kann man das aus den Szenen deuten, die man als Zuschauer von dieser Nacht zu sehen bekommt.
Wenn es aber darum geht, dass der Mann bis zur Hochzeitsfeier keinerlei Gelegenheit hat, ein Bild der Schwester zu erhaschen, ist wirklich an den Haaren herbeigezogen und stößt beim Betrachten des Filmes unschön auf. Durch diese Unglaubwürdigkeit verliert 3 HERZEN immer weiter an Profil, so dass am Ende nur noch „irgendein“ französischer Film übrig bleibt. Schade eigentlich.
3 Coeurs (Frankreich 2014)
104 Minuten
Drama
Benoît Jacquot
Benoît Jacquot, Julien Boivent
Chiara Mastroianni, Charlotte Gainsbourg, Catherine Deneuve, Benoît Poelvoorde, André Macon, Patrick Mille, Cédric Vieira, Thomas Doret
Wild Bunch Germany GmbH