Wie geht ein achtjähriges Kind mit der Frage der Geschlechteridentität um? Dieser Frage geht die spanische Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren in ihrem Film 20.000 ARTEN VON BIENEN nach…
Ein achtjähriges Kind leidet darunter, dass die Menschen es ständig bei seinem Geburtsnamen „Aitor“ nennen, welcher bei ihm Unbehagen auslöst. Sein Spitzname „Cocó“ fühlt sich da schon wesentlich besser an, wenn auch nicht vollkommen richtig an. Im Sommerurlaub im Baskenland vertraut sich das Kind seinen Kummer Verwandten und Freunden an. Doch wie geht die Mutter mit der Identitätssuche ihres Kindes um, wenn sie doch selbst noch mit ambivalenten elterlichen Altlasten kämpft…
Auf der diesjährigen Berlinale ging der silberne Bär für die beste schauspielerische Leistung an die erst neunjährige Sofía Otero – ein absolutes Novum. Klar, Sofía Otero spielt wunderbar, aber sollte man einen so jungen Menschen mit einem Preis „überfordern“? Ich sehe das durchaus skeptisch.
Der Film hingegen ist schlichtweg wunderbar. Wie hier spielerisch mit dem Thema Geschlechteridentität umgegangen wird, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben, hat mir persönlich extrem gut gefallen. Man könnte jetzt noch stundenlang über die verschiedenen Aspekte der Transidentität diskutieren, doch das würde der Leichtigkeit der Films nicht gerecht werden. Daher folgt die uneingeschränkte Empfehlung, 20.000 ARTEN VON BIENEN im Kino zu sehen.
20.000 Especies De Abejas (Spanien / Frankreich 2023)
128 Minuten
Drama
Estibaliz Urresola Solaguren
Estibaliz Urresola Solaguren
Sofía Otero, Patricia López Arnaiz, Ane Gabarain, Itziar Lazkano, Martxelo Rubio, Sara Cózar, Unax Hayden, Andere Garabieta, Miguel Garcés
DCM Film Distribution GmbH