Der Film der Woche

Timbuktu

11.12.2014

Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen, 12 Jahre alten Hirtenjungen in den Dünen, nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. 

In der Stadt erdulden die Einwohner ohnmächtig das Terrorregime, das von den Dschihadisten eingesetzt wurde, um ihren Glauben zu überwachen. Musik, Gelächter, Zigaretten und sogar das Fußballspielen sind verboten. Die Frauen sind zu Schatten geworden, die versuchen, würdevoll Widerstand zu leisten.

Jeden Tag werden von auf die Schnelle eingesetzten Tribunalen tragische und absurde Strafen ausgesprochen. Kidane und seine Familie bleiben von dem Chaos in Timbuktu verschont. Aber ihr Schicksal ändert sich, als Kidane aus Versehen Amadou tötet, einen Fischer, der seine Lieblingskuh „GPS“ schlachtete. Nun muss er sich den neuen Gesetzen der ausländischen Besatzer stellen.

Kritik

TIMBUKTU war der Abschlussfilm des diesjährigen Filmfests Hamburg und wurde dort vom Publikum frenetisch gefeiert. Abderrahmane Sissako gelingt es mit seinem Film, den Schrecken des islamistischen Terrors einzufangen und die Ohnmacht der Bevölkerung in Bilder zu verwandeln. Deutlich zeigt der Film, dass es sich um eine kleine Menge von Fanatikern handelt, die ihren Mitmenschen um jeden Preis ihre Ideologien aufzwingen wollen. Die Menschen reagieren darauf auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Einige lehnen sich auf, doch die Mehrheit beugt sich und kämpft um ihr Überleben. TIMBUKTU ist ein beeindruckender Film, der kaum aktueller sein könnte und der vielleicht einwenig dazu beiträgt, nicht alle Islamisten über einen Kamm zu scheren.

Trailer

Im Rahmen der Berichterstattung
ab12

Originaltitel

Timbuktu (Frankreich / Mauretanien 2014)

Länge

96 Minuten

Genre

Drama

Regie

Abderrahmane Sissako

Drehbuch

Abderrahmane Sissako, Kessen Tall

Darsteller

Ibrahim Ahmed dit Pino, Toulou Kiki, Abel Jafri, Fatoumata Diawara, Hichem Yacoubi, Kettly Noël, Mehdi AG Mohamed, Layla Walet Mohamed, Adel Mahmoud Cherif, Salem Dendou

Verleih

Arsenal Filmverleih GmbH

Filmwebsite

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