Sushi in Suhl

18.10.2012

Suhl, Anfang der 70er Jahre – Rolf Anschütz ist Koch und Gastronom aus Leidenschaft. Allerdings hat er die traditionelle Thüringer Küche satt. Während er Klöße formt und Gulasch rührt, träumt er von ausgefallenen Speisen, die in der Planwirtschaft der DDR vorerst keinen Platz finden. Inspiriert von dem Buch „Die Küchen der Welt“, lässt er seiner Fantasie und Kreativität freien Lauf und überrascht seine anfangs verunsicherten Freunde mit kulinarischen Zaubereien aus seinem Japan. Der Traum der internationalen Küche scheint lange nur diesen vorbehalten. Bis ein „echter“ Japaner vor der Tür steht und wünscht im „Waffenschmied“ japanisch zu speisen. 

Durch Einfallsreichtum und unbändigen Ehrgeiz wird Rolf zu einem wahren Japanexperten und richtet sich im beschaulichen Südthüringen ein Restaurant ein, das weit über die Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik hinaus bekannt wird. Jedoch nicht ohne die Aufmerksamkeit der Partei auf sich zu ziehen, die nun natürlich ebenfalls von den westlich geknüpften Kontakten profitieren möchte.

Von der politischen Führung geduldet, von den Gästen kulinarisch geschätzt, ist er König in seiner Welt. Dennoch – alles hat seinen Preis: je mehr Anerkennung Rolf von den Japanern und der Parteispitze erntet, umso weiter entfernt er sich von seiner Familie und seinen Freunden.

Kritik

Sushi und Suhl – das klingt in etwa so verwandt wie DDR und Reisefreiheit. Doch weit gefehlt, denn die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Rolf Anschütz gab es in Suhl tatsächlich und sein Sushi-Restaurant ebenso. Das gibt dem Film eine gewisse persönliche Note. Sicherlich ist SUSHI IN SUHL kein  Film, der irgendwelche Preise abräumen wird, doch die liebenswerte Art und Weise wie Regisseur Carsten Fiebeler die Geschichte erzählt und die überzeugende Darstellung von Uwe Steimle veredeln den Film zu einer kleinen, aber feinen Perle. Kein Wunder, dass die Premiere mit 1.000 Gästen in Suhl innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.

Trailer

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Originaltitel

Sushi in Suhl (Deutschland 2012)

Länge

107 Minuten

Genre

Komödie / Drama

Regie

Carsten Fiebeler

Drehbuch

Jens F. Otto

Darsteller

Uew Steimle, Julia Richter, Ina Paule Klink, Deborah Kaufmann, Thorsten Merten, Michael Kind, Ernst-Georg Schwill, Gen Seto, Christian Tramitz, Angelika Böttiger, Leander Wilhelm, Hilmar Eichhorn, Axel Wandtke, Alexander Hörbe, Nils Nelleßen, Thomas Koch, Barbara Ferun

Verleih

Movienet Filmverleih

Filmwebsite

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