On the Road – Unterwegs

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Kurz nach dem Tod seines Vaters lernt der junge Schriftsteller Sal Paradise (Sam Riley) den gleichaltrigen, charismatischen und lebenshungrigen Dean Moriarty (Garrett Hedlund) kennen. Kurzerhand reißt Dean Sal aus der Arbeit an seinem Roman und seiner lethargischen Trauer und nimmt ihn mit auf einen langen Trip Richtung Westen. Stets die nächste Etappe vor Augen begeben sich die beiden in den Taumel des bloßen Seins, leben vom immer letzten Dollar, berauschen sich an der unendlichen Weite der Landschaft, den Drogen, dem Sex, dem Jazz und ihren wilden Gedanken.

Auf ihrer Reise stoßen sie auf neue Wegbegleiter und kehren ein bei alten Bekannten: Darunter sind Deans große Lieben Marylou (Kristen Stewart) und Camille (Kirsten Dunst), der unverwechselbare Old Bull Lee (Viggo Mortensen) und seine Frau Jane (Amy Adams) sowie der gebildete und nachdenkliche Carlo Marx (Tom Sturridge).

Kritik

Der wahre Hauptdarsteller dieses Roadmovies ist ganz eindeutig die Landschaft, durch die sich die Protagonisten bewegen. Beeindruckend in Szene gesetzt vom brasilianischen Regisseur Walter Salles, der sich ganze acht Jahre auf diesen Film vorbereitet hat. Produziert wurde ON THE ROAD – UNTERWEGS von Francis Ford Coppola, der sich die Filmrechte des 1957 erschienenen Romans von Jack Kerouac bereits gegen Ende der 1970er Jahre gesichert hat.

ON THE ROAD – UNTERWEGS begleitet die angehenden Schriftsteller auf einer Reise quer durch die USA – und auf dem Weg zu sich selbst. Als ungleiche Reisegefährten – Alter Egos der Beat-Legenden Neal Cassady und Kerouac selbst – sind Garrett Hedlund und Sam Riley zu sehen, die beide eine brillante Performance an den Tag legen. Ebenso Kristen Stewart, die hier als freizügige Marylou einmal die komplett gegensätzliche Rolle ihrer keuschen Darbietung aus der Twilight-Reihe zum besten gibt.

ON THE ROAD – UNTERWEGS ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter Film – wenn auch vielleicht mit seinen 135 Minuten ein wenig zu lang.