Im Nebel

15.11.2012

1942 hält deutsches Militär die westliche Grenze der UdSSR besetzt. Nur Partisanen leisten der Wehrmacht erbitterten Widerstand. Nach einem Sabotageakt holen die Besatzer zum Gegenschlag aus. Einige Partisanen werden festgenommen und gehängt, nur Sushenya wird wieder freigelassen. Schnell ist seinen Kamaraden klar, dass nur der Verrat an seinen Mitkämpfern ihn vor dem Galgen bewahrt haben kann.

Doch Sushenya ist unschuldig. Den Partisanen Burov und Voitik fällt es zu, an Sushenya Rache zu nehmen. Sie machen sich auf in das Dorf, in dem der vermeintliche Verräter mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn lebt. Sushenya ergibt sich den beiden Rächern und der unerbittlichen Logik des Krieges, der sie folgen. Durch den Wald folgt er Burov und Voitik an den Ort, wo die blinde Vernunft vollstreckt werden soll. Doch kurz bevor der tödliche Schuss fällt, werden sie überfallen und die beiden Rächer schwer verwundet. Jenseits von Freundschaft oder Feindschaft ist es an Sushenya, eine moralische Entscheidung zu treffen in einer Welt, die von grausamer Logik beherrscht wird.

Kritik

In der Welt des Krieges ist die Logik nicht immer… nun sagen wir mal… logisch. Wird ein Partisane freigelassen, während seine Kameraden gehängt werden, ist erster automatisch ein Verräter. Der Krieg macht eben auch vor Unschuldigen nicht Halt. IM NEBEL erzählt genau davon in eindrucksvollen Bildern und verzichtet oftmals komplett auf eine musikalische Untermalung. Das macht den Film zwar stellenweise ein wenig zäh, unterstreicht aber auch die Grausamkeit der Wildnis. Wenn sich Sushenya nach dem Angriff der Landser dazu entscheidet, seinen Rächer, der ihn gerade eben noch töten wollte, zu dessen Gefolgsleuten zu tragen, dann zeugt das von einer ungeheuren Selbstlosigkeit. Ein Mensch, der sich seinem Schicksal fügt – weil es für ihn keinen anderen Ausweg gibt.

IM NEBEL wurde in Cannes in diesem Jahr mit dem Kritikerpreis des Filmfestivals ausgezeichnet. Zu recht.

Trailer

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FSK noch unbekannt

Originaltitel

Im Nebel (Deutschland / Russland / Lettland / Niederlande / Weißrussland 2012)

Länge

127 Minuten

Genre

Drama / Kriegsfilm

Regie

Sergei Loznitsa

Drehbuch

Sergei Loznitsa

Darsteller

Vladimir Svirski, Vlad Abashin, Sergei Kolesov, Nikita Peremotovs, Julia Peresild, Kirill Petrov, Dmitrijs Kolosovs, Stepans Bogdanovs, Dimitry Bykovskiy, Igor Khripunov, Nadezhda Markina, Boris Kamorzin, Mikhail Evlanov, Sergei Russkin, Timofey Tribuntsev

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Filmwebsite

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