Die Welt der Wunderlichs

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Mimi Wunderlich (Katharina Schüttler) – alleinerziehend in Mannheim – hat soeben ihren Job verloren und auf dem Parkplatz einen Kunden (Steffen Groth) angefahren. Nur, weil sie schon wieder Hals über Kopf zur Schule musste, wo der hyperaktive Sohn (EWi Rodriguez) eine Lehrerin in den Schrank gesperrt hat. Mimis manischer Vater (Peter Simonischek) ist aus dem Krankenhaus getürmt und verwettet samt neuer Flamme aller Hab und Gut beim Pferderennen, Mimis Mutter (Hannelore Elsner) pflegt ihre Depression, die toughe Schwester (Christiane Paul) denkt nur an sich und ihren Frisörsalon und Ex-Mann Johnny (Martin Feifel) lebt ein Versager-Rockstar-Leben im Hotel und hat in Erziehungsfragen ganz eigene Vorstellungen. Und Mimi? Kümmert sich um alle und ist kurz vorm Durchdrehen. Da kommt die Einladung zu einer Casting-Show und Mimi sieht die Chance, ihren ganz eigenen Traum zu verwirklichen – alleine! Nur für sich! Klar, dass die Familie das nicht zulassen kann – Mimi muss doch unterstützt werden! Eine abenteuerliche Reise nach Zürich und in die Wirrungen einer fast alltäglichen Familie beginnt…

Kritik

In DIE WELT DER WUNDERLICHS erzählt Regisseur Dani Levy von einer ungewöhnlichen Familie, die auf äußerst amüsante Weise wieder zueinander findet.

Für seinen Film konnte Levi eine eindrucksvolle Darstellerriege versammeln. Katharina Schüttler, Christiane Paul, Hannelore Elsner und Peter Simonischek und Martin Feifel stellen jeweils auf ihre ganz eigene Art und Weise die verschiedenen Aspekte einer verrückten Familie dar. Wer hier den größen Splien hat, dürfte nur schwer auszumachen sein. All diese Verrücktheit lässt die Figuren zwar auf den ersten Blick überzeichnet wirken, ein Blick in unsere Gesellschaft zeigt aber, dass sie durchaus mitten aus dem Leben gegriffen sind. Vielleicht sieht man sie sonst nur nicht in dieser Gehäuftheit.

Was diese Figuren erleben, ist zwar nicht minder chaotisch, aber zu jedem Zeitpunkt liebenswert. Das macht DIE WELT DER WUNDERLICHS zu einem kleinen, feinen, aber auch äußerst abgefahrenen Film. Bravo!

Trailer