Der hoffnungsvolle Nachwuchsautor Nick Carraway kommt im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour, mächtigen Alkoholschmugglern und ins Astronomische steigenden Aktien geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen. Von außen und von innen beobachtet Nick diese Welt, die ihn zu der Geschichte einer unmöglichen Liebe, unzerstörbarer Träume und eines tragischen Autounfalls inspiriert – womit er auch uns, unserer Gegenwart und unseren aktuellen Problemen den Spiegel vorhält.
Baz Luhrman (Moulin Rouge) widmet sich in seinem neusten Film DER GROSSE GATSBY, der auch die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes eröffnet, dem Klassiker von F. Scott Fitzgerald. Dabei gelingt ihm ein opulentes Stück, das vor allem durch rasante Kamerafahrten und eindrucksvolles 3D den Zuschauer schon beinahe überfordert. Aber eben nur beinahe. Mitunter wirkt das Bild vielleicht ein wenig zu künstlich, doch nur Sekundenbruchteile später ist das bereits wieder vergessen.
Die Story ist erfahrungsgemäß dünn, daher ist es auch wenig verwunderlich, dass sich Luhrman mehr auf die Optik, denn auf die Erzählung an sich konzentriert. Als Zuschauer sieht man in jeder Minute, wohin das Millionen-Budget gewandert ist. Wer sich an der relativ bedeutungslosen Geschichte nicht stört, den erwartet ein Kinoerlebnis, wie man es bislang in dieser Form noch nicht gesehen hat.
The Great Gatsby (USA/AUS 2012)
142 Minuten
Drama
Baz Luhrman
Baz Luhrman, Craig Pierce
Leonardo diCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Joel Edgerton, Isla Fisher, Jason Clarke
Warner Bros.